Essen und Begegnungen: Gemeinschaft gegen Einsamkeit in Aalen!
Aalen, Deutschland - Im Bürgerspital Aalen findet ein wichtiges Angebot zur Bekämpfung von Einsamkeit statt. Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ bietet der Mittagstisch die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und Einsamkeit zu überwinden. Das Angebot, das seit zweieinhalb Jahren besteht, erfreut sich großer Beliebtheit und ist regelmäßig ausgebucht. Besonders alleinstehende Frauen nehmen daran teil. Die Veranstaltung findet zweimal im Monat dienstags statt und ist nach Anmeldung zugänglich. Die Teilnehmer können sich auf ein schmackhaftes Mittagessen freuen, bei dem Ehrenamtliche die Mahlzeiten, wie zum Beispiel Maultaschen mit Kartoffelsalat, servieren. Wasser ist im Preis von 7,50 Euro, der das Mittagessen, einen Nachtisch und das Getränk umfasst, inbegriffen.
Das aktuelle Motto „Lachen“ wird durch sogenannte Schmunzelsteine unterstützt, die während der gemeinsamen Zeit verteilt werden. Auch Menschen mit Demenzerkrankungen sind in diesem Umfeld herzlich willkommen. Ein neuer Aspekt des Programms ist das monatlich stattfindende Café Plausch an Sonntagnachmittagen, das einen weiteren Raum für Begegnungen bietet. Die nächsten Termine des Mittagstisches sind der 8. April und der 29. April, für die Anmeldungen bis fünf Tage vorher unter der Telefonnummer (07361) 52-2501 erforderlich sind.
Die Realität der Einsamkeit
Einsamkeit ist ein weit verbreitetes und oft tabuisiertes Thema, das viele Menschen betrifft. Frau N. ist eine Betroffene, die ihre Geschichte geteilt hat, um auf die Gefahren der Einsamkeit aufmerksam zu machen. Sie beschreibt, wie schnell man in eine solche Lebenssituation geraten kann. Nach dem Tod ihres Mannes fehlte ihr nicht nur die wichtigste Bezugsperson, sondern auch der Kontakt zu ihrer Familie schwächte sich durch einen Streit weiter ab. Vor allem die Coronakrise verstärkte ihre Einsamkeitsgefühle und führte zu einem Alkoholproblem. Durch den Kontakt zu einer Kirchengemeinde fand sie jedoch neue Hoffnung und soziale Gespräche, die für ihre Lebensqualität entscheidend sind.
Die Erfahrungen von Frau N. sind kein Einzelfall. Laut dem „Einsamkeitsbarometer 2024“ ist in Deutschland die Einsamkeitsbelastung von etwa 8% in 2017 auf rund 28% in 2020 gestiegen. Besonders ältere Menschen sind betroffen, wobei sich ein Anstieg der Einsamkeit während der Corona-Pandemie zeigte. Die Auswirkungen sind gravierend: Einsamkeit kann die physische und psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel zeigen, dass 2020 jüngere Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren mit etwa 32% eine höhere Einsamkeitsrate aufwiesen als die über 75-Jährigen.
Strategien gegen Einsamkeit
Das Netzwerk „Ostalb Gemeinsam“ hat das Ziel, das Thema Einsamkeit aus der Tabuzone zu holen. Es bietet verschiedene Unterstützungsangebote, um den betroffenen Menschen zu helfen. Zu den präventiven Maßnahmen gegen Einsamkeit gehören die Förderung von sozialen Bindungen, gesellschaftlicher Teilhabe und Bildung. Die Auswirkungen der Einsamkeit sind deutlich spürbar, besonders bei älteren Menschen, die häufig auf Hilfen angewiesen sind. Studien belegen, dass sie von Angeboten, wie dem Mittagstisch, profitieren.
In Pflegeeinrichtungen beträgt der Anteil einsamer älterer Menschen etwa 35%, in Privathaushalten liegt er rund bei 10%. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde zum Beispiel das Evaluationsprojekt ReWiSil ins Leben gerufen, um die soziale Teilhabe für ältere Menschen nachhaltig zu verbessern. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesen Programmen sollen langfristig dazu beitragen, die Einsamkeit in der Gesellschaft zu reduzieren und den Menschen Hoffnung und Unterstützung zu bieten.
Für mehr Informationen über Einsamkeit und die Strategien zu deren Bekämpfung, besuchen Sie die Seiten von Schwäbische Post, Schwäbische.de und BMFSFJ.
Details | |
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Vorfall | Einsamkeit |
Ort | Aalen, Deutschland |
Quellen |