Herausforderung für den Ostalbkreis: AFZS im Kampf um Fördermittel!
Ostalbkreis, Deutschland - Im Ostalbkreis steht die Einführung automatischer Fahrgastzählsysteme (AFZS) auf der Agenda. Diese Systeme sind von essenzieller Bedeutung, um präzise Fahrgastzahlen zu erfassen, die für die Steuerung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Zuweisung von Landesmitteln entscheidend sind. Ein Bericht der Schwäbischen Post hebt hervor, dass die Entwicklung jedoch von finanziellen Herausforderungen geprägt ist, da die Einführung des Systems im Ostalbkreis durch bedeutende Förderlückenbehindert wird.
Das Landesverkehrsministerium hat neuartige Anforderungen definiert, die ab 2026 quartalsweise genaue Fahrgastzahlen von den Verkehrsunternehmen verlangen. Der Ostalbkreis steht hier möglicherweise vor Schwierigkeiten, sich den finanziellen Anfordernissen zu stellen, da die erste Planung vor einer Fristverlagerung auf 2026, eventuell sogar bis 2027, zurückgestellt wurde. Der finanzielle Aufwand für die Umstellung wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt.
Fördermöglichkeiten und finanzielle Herausforderungen
Die Einführung der AFZS wird seitens des Landes gefördert, doch die Förderungen sind an bestimmte Bedingungen geknüpft: Wer sich der Einführung der Systeme widersetzt, muss mit weniger Zuschüssen rechnen. Insbesondere die Erhebung exakter Daten ist wichtig, um die Zuteilung von Mitteln zu optimieren. Aktuell sind im Ostalbkreis 308 Fahrzeuge im ÖPNV im Einsatz, von denen fünf bereits mit AFZS ausgestattet sind. Geplant ist, dass insgesamt 141 Altfahrzeuge nachgerüstet und 20 neu beschaffte E-Busse mit AFZS geliefert werden.
- Förderungen umfassen:
- 1000 Euro pro Fahrzeugsensorik
- 2650 Euro pro Tür
- 10.000 Euro für Zertifizierung je Typkategorie
- 20.000 Euro für Export-Schnittstelle
- Der maximale Förderbetrag beträgt 75 Prozent der Kosten.
Die jährlichen Pauschalen für Aufgabenträger betragen 20.000 Euro sowie 650 Euro pro Fahrzeug für Wartung und Qualitätssicherung. In Anbetracht von „De-minimis-Beihilfen“ müssen die Unternehmen sicherstellen, dass sie die geforderten Obergrenzen von 300.000 Euro innerhalb von drei Jahren nicht überschreiten. Die Klarheit über Kosten und Eigenanteil ist aktuell noch ungewiss, da der Landkreis auf die Veröffentlichung der Förderrichtlinie wartet.
Bedeutung der Fahrgastdaten für den ÖPNV
Die Notwendigkeit eines starken ÖPNV ist nicht nur lokal, sondern auch deutschlandweit zu spüren. Laut der DILAX sind verlässliche Mobilitätsdaten entscheidend, um die Wechselwirkungen zwischen Nachfrage und Angebot zu verstehen. Automatische Fahrgastzählsysteme liefern hierbei die zuverlässigeren Daten, die Verkehrsplanern helfen, die sich ständig ändernden Mobilitätsbedürfnisse zu bedienen.
Die Bundesregierung hat zur Steigerung der Effizienz im ÖPNV die Mobilitätsdatenverordnung erlassen, die zur zentralen Bereitstellung von Daten aufruft. Ein neues Mobilitätsdatengesetz soll bereits 2024 verabschiedet werden, was die Relevanz von Daten im öffentlichen Verkehr weiter unterstreicht.
Als Grundlage für die Einführung von AFZS dienen auch Empfehlungen der VDV, die standardisierte Rahmenbedingungen und statistische Grundlagen für technische Lösungen im öffentlichen Personenverkehr bereitstellen. Diese Empfehlungen sind darauf ausgelegt, die Effizienz und Verlässlichkeit von Zähldaten zu verbessern, wodurch der ÖPNV auf eine solide Datenbasis zurückgreifen kann.
Im Ostalbkreis wird nun dazu angehalten, die Herausforderungen in der Einführung von AFZS zu bewältigen, um die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität im öffentlichen Verkehr zu stellen.
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Ort | Ostalbkreis, Deutschland |
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