Verkehrschaos vor Ravensburger Kindergarten: Eltern schlagen Alarm!

Eltern in Ravensburg fordern Sicherheitsmaßnahmen am Johanneskindergarten wegen gefährlicher Verkehrssituation. Maßnahmen stehen zur Diskussion.
Eltern in Ravensburg fordern Sicherheitsmaßnahmen am Johanneskindergarten wegen gefährlicher Verkehrssituation. Maßnahmen stehen zur Diskussion. (Symbolbild/NAG)

Hochgerichtstraße 1, 88214 Ravensburg, Deutschland - In Ravensburgs Weststadt sind Eltern zunehmend besorgt über die Verkehrssituation am evangelischen Johanneskindergarten. Ein Vater einer vierjährigen Tochter äußerte Bedenken bezüglich der Kreuzung Hochgerichtstraße/Marienburger Straße, wo Autos und Fahrräder von drei Seiten auf den Kindergarten zufahren. Die fehlende Fußgängerampel und Zebrastreifen tragen zur Unsicherheit bei, insbesondere für die Kinder, die zu Fuß zum Kindergarten müssen. Parkplätze vor dem Kindergarten sind teilweise so angelegt, dass Autos mit dem Heck auf dem Gehweg stehen, was die Sicht auf die Kinder zusätzlich einschränkt.

Der besorgte Vater wandte sich bereits vor einem Jahr an das Ordnungsamt Ravensburg, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Antwort des Ordnungsamts war eine Verkehrsbegehung, die für Ende 2024 angesetzt war. Weitere Rückmeldungen stehen jedoch noch aus. Auch die Diakonie Oberschwaben Allgäu Bodensee, der Träger des Kindergartens, erhält Beschwerden zur Verkehrssituation, sie sieht sich jedoch als nicht zuständig, da Verkehrsthemen eine öffentliche Angelegenheit seien.

Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern

Die Diakonie hebt hervor, dass die Einmündungssituation unübersichtlich ist und die Gefährdungen für Radfahrer ebenfalls nicht zu vernachlässigen sind. Ein im Einmündungsbereich geplanter Fahrradstreifen könnte potenziell zu gefährlichen Situationen führen. Die Stadt Ravensburg steht in Kontakt mit der Kindergarten-Leitung und prüft mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit. Diskutiert werden hierbei etwa die Installation eines Warnschildes oder eines Schwellenbegrenzers sowie eine Überprüfung des bestehenden Fahrradstreifens.

Die Hintergründe dieser Verkehrssituation sind nicht nur lokal von Bedeutung. Im Kontext der Ende 2024 in Kraft getretenen Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) wird die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern ebenfalls neu bewertet. Laut Informationen von Baumann Rechtsanwälte eröffnen die Änderungen den Kommunen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, beispielsweise die Anordnung von Zebrastreifen ohne das Vorhandensein einer besonderen Gefahrenlage. Diese Regelung könnte eventuell auch für die Ravensburger Situation von Bedeutung sein, um dringend benötigte Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.

Neue Möglichkeiten durch StVO-Novelle

Bereits am 11. Oktober 2024 trat die StVO-Novelle in Kraft, die vom Bundesverkehrsministerium auf Grundlage reformierter Paragraphen erstellt wurde. Eine der wesentlichen Änderungen besteht darin, dass die Bereitstellung von Flächen für den Fußverkehr nun einfacher gestaltet wurde. Fußgängerüberwege können nun ohne spezifische Gefahrenlagen angeordnet werden, vorausgesetzt, sie sind zur Verkehrssicherheit zwingend erforderlich.

Zusätzlich können Tempolimits in bestimmten Zonen, wie beispielsweise in der Nähe von Schulen und Spielplätzen, leichter umgesetzt werden. Diese Bestimmungen könnten in Zukunft den Ravensburger Kommunen helfen, Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation am Johanneskindergarten zu planen und dennoch auf die Sicherheitsbedürfnisse der Anwohner einzugehen.

Die Neufassung sieht nicht nur eine Verbesserung der Verkehrssicherheit vor, sondern berücksichtigt auch Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie die städtebauliche Entwicklung. Auf diese Weise hoffen viele, dass die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für die verletzlicheren wie Kinder, nachhaltig gestärkt wird.

Der Dialog zwischen Eltern, der Kindergarten-Leitung und städtischen Behörden bleibt entscheidend, um die notwendige Verkehrswende zu erreichen und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um den Herausforderungen der Verkehrssituation in Ravensburg zu begegnen.

Für weitere Informationen zur neuen StVO und deren Auswirkungen können Interessierte die ausführlichen Berichte auf Schwäbische, ADFC sowie Baumann Rechtsanwälte nachlesen.

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Ort Hochgerichtstraße 1, 88214 Ravensburg, Deutschland
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