Einsamkeit bekämpfen: Schorndorfs Speed-Friending findet Wiederholung!
Schorndorf, Deutschland - Am 5. Mai 2025 veranstaltet das Familienzentrum Schorndorf das zweite „Speed-Friending“ unter dem Titel „Speed-Friending 2.0“. Die erste Veranstaltung fand im Juli des Vorjahres statt und wurde damals als großer Erfolg gewertet. Vivien Schneider, die das Konzept für diese Initiative entwickelt hat, hebt die anhaltende Relevanz des Themas Einsamkeit hervor. In ihrer Rolle als frühere Werkstudentin der Sozialen Arbeit im Mehrgenerationenhaus und Familienzentrum bringt sie sowohl Erfahrung als auch Leidenschaft in dieses Projekt ein. Schneider arbeitet mittlerweile bei der Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung.
Das Speed-Friending bietet eine Plattform für junge Erwachsene und Erwachsene, die neue Bekanntschaften und Freundschaften schließen möchten. Trotz diverser Absagen nach dem Anmeldeschluss war die erste Veranstaltung lebhaft und gut besucht, mit insgesamt zwölf Teilnehmern im Alter von 17 bis 60 Jahren und einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis. Jede Gesprächsrunde dauerte sechs Minuten, was es den Teilnehmern ermöglichte, zahlreiche Kontakte zu knüpfen. Wichtig ist, dass es sich hierbei nicht um „Speed-Dating“ handelt, sondern um die Suche nach Freizeitpartnern.
Thema Einsamkeit im Fokus
Das Thema Einsamkeit und soziale Isolation, insbesondere bei jungen Menschen, wurde während der ersten Veranstaltung intensiv diskutiert. Dies korrespondiert mit den Erkenntnissen aus jüngsten Studien, die zeigen, dass Einsamkeitsgefühle und soziale Isolation nicht nur ältere Menschen betreffen, sondern auch viele junge Erwachsene. Insbesondere die Corona-Pandemie hat in diesem Kontext das Bewusstsein für das Einsamkeitsempfinden bei jungen Menschen geschärft. Ein Drittel der Befragten gab an, den Verlust sozialer Kontakte als besonders belastend empfunden zu haben.
Schneider, zusammen mit Simone Halle-Bosch, der Mitinitiatorin des ersten Speed-Friending, bedauert, dass keine Nachverfolgung der entstandenen Kontakte stattfand. Die positive Resonanz auf die Veranstaltung führte jedoch zu dem Entschluss, *Speed-Friending* als festen Baustein für zukünftige Projekte in Schorndorf zu betrachten. Es werden Überlegungen angestellt, den Zeitpunkt zukünftiger Veranstaltungen, möglicherweise im Herbst oder Frühjahr, sowie eine mögliche Altersklasseneinteilung festzulegen.
Soziale Verbindungen und junge Erwachsene
Die Herausforderungen von Einsamkeit im Jugendalter sind besonders vielfältig. Junge Menschen sind häufig mit der Balance zwischen individueller Freiheit und sozialer Zugehörigkeit konfrontiert. Dies wird ergänzt durch Übergänge, wie den Wechsel von der Schule in die Ausbildung, die häufig mit Einsamkeitsgefühlen verbunden sind. Laut aktuellen Daten fühlten sich 31,8% der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren während der Pandemie einsam. Im Jahr 2021 berichteten 14,1% der jungen Erwachsenen von Einsamkeit, ein Wert, der immer noch über dem Niveau vor der Pandemie liegt.
Es zeigt sich, dass nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität der Beziehungen eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden junger Menschen spielt. Soziale Ungleichheit und Diskriminierungserfahrungen sind zentrale Risikofaktoren für Einsamkeit, was die Notwendigkeit von spezifischen Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit unterstreicht.
Das Speed-Friending in Schorndorf ist ein Schritt in die richtige Richtung, um soziale Netzwerke zu fördern und Einsamkeit entgegenzuwirken. Durch solche Initiativen wird ein Raum geschaffen, in dem junge Menschen in einem geschützten Rahmen Kontakte knüpfen können, die möglicherweise als unterstützende Netzwerke in einer zunehmend isolierten Welt wirken.
Für weitere Informationen über das Speed-Friending und dessen Relevanz in der heutigen Zeit, können Sie die Berichte auf ZVW, Familienzentrum Schorndorf und bpb nachlesen.
Details | |
---|---|
Ort | Schorndorf, Deutschland |
Quellen |