Trump schlägt Börsenrally vor: Insiderhandel oder echte Zuversicht?

Schweiz, Schweiz - Am Mittwochmorgen rief Donald Trump seine Anhänger auf, einen kühlen Kopf zu bewahren und Aktien zu kaufen. Der Aufruf fiel zeitlich zusammen mit der Ankündigung, die gegenzöllen gegen die meisten Länder für 90 Tage auszusetzen. Kurz nach Trumps Äußerung erlebten die US-Börsen einen dramatischen Anstieg. Der Technologie-Index Nasdaq legte um mehr als 12 % zu, während die Aktien von Tesla um beeindruckende 23 % stiegen. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Trump begründete den Schritt, die Zölle zu pausieren, mit der aktuellen Verunsicherung an der Börse, die er selbst durch frühere Ankündigungen ausgelöst hatte. Gleichzeitig stiegen die Aktien seiner eigenen Medienholding, der Trump Media and Technology Group, um mehr als 21 %. Diese Entwicklungen haben zu Anschuldigungen von Demokraten wie Adam Schiff und Chris Murphy geführt, die Trump Marktmanipulation und möglichen Insiderhandel vorwerfen.

Reaktionen aus der Politik

Die Vorwürfe wurden vom Weißen Haus vehement zurückgewiesen. Es wurde betont, dass Trump lediglich Zuversicht bei den Investoren verbreiten wollte. Gleichzeitig äußerte sich die US-Börsenaufsicht SEC jedoch nicht zu möglichen Ermittlungen. In diesem Zusammenhang wurde am gleichen Tag der neue Leiter der SEC bestätigt, der als freundlich gegenüber der Kryptobranche gilt. Analysten heben hervor, dass Trumps Verhalten, sich kurz vor der offiziellen Information zu Zöllen an die Öffentlichkeit zu wenden, rechtlich fragwürdig ist.

Experten aus der Schweiz, wie der Rechtsexperte Loris Baumgartner, weisen darauf hin, dass ein solches Verhalten in der Schweiz wahrscheinlich als Insiderhandel oder Marktmanipulation gewertet werden könnte. In der Schweiz gibt es keine Immunität für solche Themen, und die Strafen sind mit Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren hoch, wenn ein Vermögensvorteil von mehr als einer Million Franken erzielt wird. Marktmanipulationen unterliegen strengen Regelungen, ähnliche Grundsätze gelten auch in anderen Ländern.

Unklare Strategie und gemischte Reaktionen

Die US-Regierung plant, individuelle Handelslösungen mit jedem Land zu verhandeln. Trump stellte fest, dass er seine Entscheidungen bezüglich der Zölle „instinktiv“ treffe, ohne rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Inmitten dieser Unsicherheiten zu den Handelskonflikten, wo Trump selbst die Situation als nicht beendet betrachtet, zeigt sich eine gespannte Gemengelage in der US-Wirtschaft.

Zusätzlich zu den ansteigenden Aktienkursen sind die gemischten Reaktionen in der US-Wirtschaft zu den Zöllen nicht zu übersehen. Viele sind besorgt darüber, wie sich die Handelskonflikte auf Verbündete auswirken könnten. Der Druck aus der US-Wirtschaft hat vermutlich zu Trumps Entscheidung beigetragen, die Zölle vorübergehend auszusetzen, was neben den positiven Auswirkungen auf die Börse auch Risiken birgt.

Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung von Aktienempfehlungen, da unlautere Praktiken wie Marktmanipulation negative Konsequenzen für Investoren haben können. Die BaFin warnt in ihrer Broschüre „Achtung Marktmanipulation“ eindringlich vor den Gefahren, die von unaufgeforderten Aktienempfehlungen ausgehen. Sie informiert über potenzielle Abzockmethoden und wie Anleger sich schützen können. Es bleibt abzuwarten, ob die SEC oder andere Behörden in den kommenden Wochen zu möglichen Ermittlungen greifen werden.

Details
Vorfall Marktmanipulation
Ort Schweiz, Schweiz
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