Radwege-Revival: Alb-Donau-Kreis plant 28,7 km neue Fahrradstrecken!

Eine umfassende Aufwertung der Radverkehrsinfrastruktur im Alb-Donau-Kreis steht bevor. Der Technikausschuss des Kreistags hat bereits vor zwei Jahren die Verwaltung mit der Fortschreibung der Radwegekonzeption beauftragt, die seit 2017 gilt. Dieses umfassende Projekt wird von einem Arbeitskreis begleitet, zu dem Vertreter des Landratsamts, des Kreistags, von Gemeinden, der Polizei und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gehören. Sie arbeiteten an einem Kriterienkatalog zur Bedarfsermittlung und ermöglichten hörende Phasen zur Einbeziehung aller relevanten Akteure.
Insgesamt sind von 37 Kommunen 120 Rückmeldungen eingegangen. Laut Fachdienstleiter Wolfgang Koller stehen aktuell 28,7 Kilometer Radweg in der höchsten Priorität, von denen bereits 20,2 Kilometer in Planung sind. Viele dieser Strecken verlaufen entlang von Landesstraßen, die mit 9,4 Kilometern den größten Bedarf aufweisen. Ein bemerkenswerter Abschnitt befindet sich an der L255 zwischen Dintenhofen und Rottenacker, der 2,8 Kilometer umfasst und dringend erneuert werden soll.
Durchblick an Bundes- und Kreisstraßen
Die Planung an bundesweit wichtigen Straßen hat ebenfalls Fortschritte gemacht. An den Bundesstraßen sind 5,1 Kilometer mit höchster Priorität definiert, wobei ein Großteil zwischen Öpfingen und Gamerschwang sowie zwischen Ehingen und Deppenhausen verläuft. Rund vier Kilometer entlang der Strecke zwischen dem Ehinger Liebherr-Werk und Altsteußlingen sind ebenfalls in Planung.
Bei den Kreisstraßen liegt der Schwerpunkt auf nachrangigen Strecken (Priorität 3) mit 125 von insgesamt 175 Kilometern. Besonders hervorzuheben sind einige geplante Abschnitte bei Blaubeuren und zwischen Altheim und Schwörzkirch, die zusammen 6,6 Kilometer umfassen.
Die eingestellten Kriterien zur Priorisierung umfassen unter anderem die durchschnittliche Verkehrsstärke, Unfallschwerpunkte, die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen und Schulen sowie die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Dies soll sicherstellen, dass die neuen Radwege den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden.
Die digitale Karte, die einen umfassenden Überblick über aktuelle und geplante Radwege bietet, wird eines der Herzstücke dieses Projekts sein. Bürger können sich über die verschiedenen Prioritäten der Radwege informieren und erhalten auch Zugang zu spezifischen Informationen über Radstationen sowie deren Infrastruktur. Diese interaktive Karte wird, sofern der Kreistag dem Projekt zustimmt, über eine spezielle Webadresse zugänglich gemacht und in die Plattform „Adoka“ integriert, die eine Vielzahl an Informationen über den Alb-Donau-Kreis bereitstellt.
Ambitionen für den Radverkehr
Wolfgang Koller betont, dass die Darstellung auf der Radnetzkarte lediglich den Bedarf abbildet und nicht den genauen Verlauf der Wege zeigt. Die genauen Routen müssen in den jeweiligen Fällen noch verhandelt werden, wobei Grunderwerb häufig als Hürde genannt wird. Jochen Ogger von der CDU forderte die Kommunen dazu auf, verfügbare Fördertöpfe für den Radwegbau zu nutzen, um die geplanten Projekte voranzubringen.
Der Alb-Donau-Kreis verfolgt ehrgeizige Ziele: Der aktuelle Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr soll von 7,3 Prozent auf zehn Prozent angehoben werden. Landrat Heiner Scheffold zeigt sich optimistisch und sieht das bestehende Radwegnetz als eine solide Grundlage, die nun weiter verbessert werden sollte. Um diesen Zielen näherzukommen, sind die geplanten Radwege von großer Bedeutung, sodass eine breitere Akzeptanz und Nutzung des Fahrrads im Alltag gefördert wird.
Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen ist die digitale Karte eine wertvolle Plattform, die den Bürgern des Alb-Donau-Kreises die Möglichkeit gibt, sich aktiv und leicht zu informieren. Dabei wird die Offenheit und Transparenz, die den gesamten Prozess umgibt, ausdrücklich betont und gefördert. Weitere Details zu diesem vielversprechenden Vorhaben gibt es unter www.schwaebische.de.