Arbeitswelt der Zukunft: Anforderungen an Arbeitgeber und -nehmer im New Normal [2020]

Erfahren Sie auf der Jahrestagung des GWPs mehr über die Arbeitswelt der Zukunft, Anforderungen an Arbeitgeber und -nehmer sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Veränderungsprozesse.
Erfahren Sie auf der Jahrestagung des GWPs mehr über die Arbeitswelt der Zukunft, Anforderungen an Arbeitgeber und -nehmer sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Veränderungsprozesse.

Wie wirkt sich das „New Normal“ auf die Arbeitswelt aus und welche Anforderungen haben Arbeitgeber und -nehmer an neue Arbeitsmodelle? Diese und weitere Fragen wurden auf der Jahrestagung des Fachverbandes Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie (GWPs) intensiv diskutiert. Über 70 Referenten und doppelt so viele Teilnehmer nahmen an der Tagung teil, die vom 22. bis 24. Februar unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Thiemann an der International School of Management (ISM) in Köln stattfand.

Der Begriff „New Normal“ war das Leitthema der diesjährigen Fachtagung. In seiner Eröffnungsrede betonte Prof. Dr. Daniel Thiemann, dass es wichtig sei, das „New Normal“ genauer zu verstehen, um geeignete Maßnahmen zur menschengerechten Gestaltung der Veränderungsprozesse zu entwickeln. Obwohl der Begriff auf den ersten Blick widersprüchlich erscheine, da etwas, das zur Normalität geworden ist, nicht mehr neu sei, gehe es inhaltlich darum, wie Menschen mit Veränderungen in der Arbeitswelt umgehen.

Eine der zentralen Fragen, die auf der Tagung diskutiert wurden, war die Bedeutung von remote Work und remote Führung im Zuge des „New Normal“. Die Pandemie hat die Arbeitswelt grundlegend verändert und Unternehmen müssen sich den Herausforderungen stellen, die sich für ihre Mitarbeiter ergeben, wie teures Wohnen und aufwändige Anfahrtswege in die Städte. Unternehmen haben bisher keine dauerhafte Lösung für das Thema Remote Work gefunden und viele Jobs erfordern weiterhin Präsenz.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die Generation Z und ihre Ansprüche an die Arbeitswelt. Eine quantitative Untersuchung ergab, dass die Generation Z heterogene Anforderungen an verschiedene Arbeitsmodelle hat. Während die meisten nicht ausschließlich im Büro arbeiten möchten, können sich auch nur wenige vorstellen, ausschließlich im Homeoffice tätig zu sein. Eine 4-Tage-Woche wurde von vielen als attraktives Arbeitsmodell angesehen, auch wenn an diesen Tagen längere Arbeitszeiten anfallen.

Neben diesen Themen wurde auch die Trauer als Teil von Change-Prozessen diskutiert. Mitarbeitende müssen sich nicht nur von Kollegen, sondern auch von langjährigen Projekten verabschieden, was mit Trauer einhergehen kann. Unternehmen können diesen Prozess unterstützen, indem sie Rituale einführen und vergangene Leistungen wertschätzen.

Die Tagung der GWPs war ein voller Erfolg und hat gezeigt, dass der Austausch über das „New Normal“ in der Arbeitswelt von großer Bedeutung ist. Die Veränderungen werden weiter voranschreiten und das „Neue“ wird zur „neuen Normalität“ werden. Es ist wichtig, diese Veränderungen menschenzentriert zu gestalten.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das „New Normal“ weitreichende Auswirkungen auf die Arbeitswelt hat und Unternehmen vor die Herausforderung stellt, flexible Arbeitsmodelle zu finden, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden. Dies erfordert auch den Umgang mit individuellen Lösungen und dem Gefühl der Ungleichheit. Unternehmen sollten Rituale einführen, um Mitarbeitenden den Abschied und den Prozess des Loslassens zu erleichtern. Die Tagung der GWPs hat wertvolle Impulse geliefert, wie die Veränderungsprozesse erfolgreich gestaltet werden können.

Historische Fakten: Ein solcher umfangreicher Austausch über die Arbeitswelt und die damit verbundenen Veränderungen ist von besonderem Interesse, da dieses Thema im Zusammenhang mit dem Aufkommen von Industrie 4.0 und der Digitalisierung in den letzten Jahrzehnten immer wichtiger geworden ist. Die Digitalisierung hat nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten, sondern auch die Erwartungen der Mitarbeiter an die Arbeitswelt verändert. Es ist daher von großer Bedeutung, diese Veränderungen zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden.

Tabelle:

Themen Diskussionspunkte
Remote Work und remote Führung – Unternehmen haben noch keine dauerhafte Lösung gefunden
– Strukturelles Problem: 50% der Jobs können nur in Präsenz ausgeübt werden
– Flexibles Arbeiten, Debatte um Benachteiligung und betriebliche Mitbestimmung
Generation Z – Heterogene Anforderungen an Arbeitsmodelle
– 4-Tage-Woche als attraktives Modell
– Monetäre Gründe spielen auch in dieser Generation eine Rolle
Trauer als Teil von Change-Prozessen – Rituale als Unterstützung für den Abschied und das Loslassen
– Wertschätzung vergangener Leistungen
– Verständnis für den Verlust aufbringen und kommunizieren


Quelle: International School of Management (ISM) / ots

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Quellen