Russlanddeutscher Kulturpreis: AfD-Fraktionssprecher kritisiert politisches Kalkül

Der kulturpolitische AfD-Fraktionssprecher Dr. Rainer Balzer bewertet die Auslobung eines russlanddeutschen Kulturpreises als durchschaubare Klientelpolitik. Balzer betont, dass der Heimatbegriff nicht für Menschen geöffnet werden sollte, deren Kultur weder mit der deutschen noch der russlanddeutschen oder Donauschwaben-Kultur etwas gemein hat. Er argumentiert, dass der Preis dazu dienen soll, eine Wählergruppe einzubinden, die sich zunehmend von der CDU ab- und der AfD zuwendet, wie dies in Hochburgen wie Pforzheim erkennbar sei.
In Baden-Württemberg hat die AfD seit den Landtagswahlen 2016 an politischem Einfluss gewonnen und ist nun mit 23 Sitzen in dem Landtag vertreten. Die Partei hat in einigen Regionen des Landes wie beispielsweise Pforzheim starke Unterstützung.
Die Auslobung eines Kulturpreises für Russlanddeutsche hat möglicherweise auch historische Bezüge in Baden-Württemberg. Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Russlanddeutsche als Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft eingesetzt. Nach dem Krieg blieben einige von ihnen in der Region und bildeten dort eine Minderheit, die bis heute ihre eigene Kultur und Traditionen pflegt.
In der nachfolgenden Tabelle findest du Informationen zu den politischen Parteien in Baden-Württemberg und deren Sitzzahl im Landtag:
Partei | Anzahl Sitze im Landtag |
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CDU | 42 |
SPD | 19 |
GRÜNE | 46 |
FDP | 12 |
AfD | 23 |
Es bleibt abzuwarten, ob die Auslobung des russlanddeutschen Kulturpreises tatsächlich dazu beitragen wird, russlanddeutsche Wähler für die AfD zu gewinnen oder ob sie als bloße Klientelpolitik angesehen wird, wie von Dr. Rainer Balzer behauptet. In jedem Fall wird die Vergabe des Preises eine interessante politische Debatte über Heimat und kulturelle Identität in Baden-Württemberg anstoßen.
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