Mehr Sicherheit im Straßenverkehr: Neue Maßnahmen vorgestellt
Baden-Württemberg hat das ehrgeizige Ziel, die Anzahl der Todesopfer und Verletzten im Straßenverkehr deutlich zu reduzieren. Dafür wurde der Verkehrssicherheitspakt entwickelt, der zehn kompakte und übersichtliche Eckpunkte festlegt und zahlreiche Einzelmaßnahmen zur konkreten Umsetzung vorsieht.
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat sich der „Vision Zero“ verschrieben, die darauf abzielt, bis zum Jahr 2030 60 Prozent weniger Verkehrstote zu haben als im Jahr 2010. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Verkehrssicherheitspakt vom Verkehrsministerium und dem Innenministerium gemeinsam entwickelt und am 27. Juni 2023 vom Ministerrat verabschiedet.
Bei einer Pressekonferenz betonte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die Bedeutung eines gemeinsamen Programms der Landesregierung. Das Ziel ist es, keine Toten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr zu haben. Dafür wird mit vollem Einsatz gearbeitet und alle Beteiligten tragen dazu bei. Der Verkehrssicherheitspakt ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Vision Zero und soll für mehr Sicherheit auf den Straßen in Baden-Württemberg sorgen.
Verkehrsminister Winfried Hermann betonte bei der Pressekonferenz, dass seit 2010 bereits viele Fortschritte erzielt wurden. Dennoch liegt man noch weit entfernt von dem ehrgeizigen Ziel. Der Verkehrssicherheitspakt soll dazu beitragen, die Vision Zero zu erreichen. Hierfür wurden zehn Eckpunkte formuliert und knapp 50 Einzelmaßnahmen auf den Weg gebracht.
Ein Schwerpunkt des Verkehrssicherheitspakts liegt auf der Förderung einer aktiven und sicheren Mobilität sowie auf Risikogruppen. Die Landesregierung will eine nachhaltige, selbstbestimmte und sichere Mobilität für alle Menschen ermöglichen. Besonders die Barrierefreiheit spielt dabei eine große Rolle. Es sollen bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um Lücken im Verkehrswegenetz für den Rad- und Fußverkehr zu schließen. Zudem wird die praktische Radfahrausbildung ausgebaut.
Im Jahr 2022 verunglückten über 50 Prozent der Verkehrstoten in Baden-Württemberg mit dem Motorrad, dem Fahrrad oder zu Fuß. Daher wurden im Verkehrssicherheitspakt spezielle Maßnahmen für diese Verkehrsteilnehmergruppen entwickelt. In der Bekämpfung von Fahrradunfällen setzt man beispielsweise auf fahrradfahrende Polizisten und den bedarfsgerechten Ausbau der Fahrradeinheiten der Polizeipräsidien.
Für eine wirksame Verkehrssicherheitsarbeit ist eine gute Zusammenarbeit aller zuständigen Institutionen und Organisationen erforderlich. Hierfür wurde der Arbeitskreis „Vision Zero“ gegründet, in dem die fachliche Expertise des Verkehrs- und Innenministeriums gebündelt wird. Eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Beseitigung von Gefahrenstellen spielen die Verkehrsschau- und Unfallkommissionen. Durch Schulung und den Einsatz digitaler Werkzeuge soll ihre Arbeit optimiert werden.
Die Straßenverkehrsinfrastruktur hat einen großen Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Deshalb sollen die Straßenausstattungen in Form von Markierungen, Beschilderungen und Schutzeinrichtungen kontinuierlich verbessert und erneuert werden. Zudem werden neueste Technologien, wie Auslesegeräte für digitale Unfallspuren, eingesetzt, um die Unfallursachen genauer zu analysieren und gezielt zu reagieren.
Ein weiterer Baustein für den Erfolg der Verkehrssicherheitsarbeit sind konsequente Geschwindigkeitskontrollen. Diese sollen auf die Hauptunfallursachen für schwere und tödliche Verkehrsunfälle ausgerichtet sein. Die Landesregierung plant daher Investitionen in die Verkehrsüberwachungstechnik der Polizei und den Kauf zusätzlicher Enforcement Trailer.
Der Verkehrssicherheitspakt der Landesregierung von Baden-Württemberg ist ein umfangreiches Programm, das darauf abzielt, die Anzahl der Todesopfer und Verletzten im Straßenverkehr deutlich zu reduzieren. Durch die Bündelung und Vernetzung vielfältiger Maßnahmen soll die Vision Zero erreicht werden. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten und die kontinuierliche Verbesserung der Verkehrssicherheit sollen zu einer sicheren Mobilität für alle Menschen führen.