Wer wird der fünfte Landrat im Ortenaukreis? Spannung vor der Wahl!

Am Dienstag wählt der Kreistag im Ortenaukreis zwischen Kohlmann, Erny und Funk den neuen Landrat. Wer wird es?
Am Dienstag wählt der Kreistag im Ortenaukreis zwischen Kohlmann, Erny und Funk den neuen Landrat. Wer wird es? (Symbolbild/NAG)

Am Dienstag, dem 24. September, ist es endlich soweit: Der nächste Landrat des Ortenaukreises wird gewählt. In dieser entscheidenden Sitzung des Kreistags stehen die Kandidaten Diana Kohlmann, Thorsten Erny und René Funk zur Wahl. Um den neuen Landrat zu bestimmen, benötigt es mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen, also mindestens 41 von 81 Kreistagsmitgliedern. Sollte dies im ersten Durchgang nicht gelingen, folgt umgehend ein zweiter Wahlgang.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wahl erneut über mehrere Runden gehen könnte, ist nicht ausgeschlossen. Wenn im zweiten Wahlgang ebenfalls kein Kandidat die Mehrheit erreicht, wird im dritten Durchgang die Person gewählt, die die meisten Stimmen erhalten hat. Bei einer Stimmengleichheit fällt das Los, und das älteste anwesende Mitglied des Kreistags müsste entscheiden.

Einblick in die bisherige Wahlgeschichte

Der Ortenaukreis, der durch eine kommunale Gebietsreform gebildet wurde, hat heute eine facettenreiche Geschichte. Der erste Landrat, Gerhard Gamber, wurde am 10. Juli 1973 gewählt. Es folgten Günter Fehringer und danach Scherer, der in den letzten Jahren eine ruhige Hand über die Geschicke des Landkreises führte. Die Wahlen haben sich im Vergleich zu den Anfangsjahren durchaus beschleunigt, doch die Möglichkeit eines Losentscheids bleibt weiterhin bestehen, was den Modus der Kreistagswahl äußerst spannend macht.

Wahlkampf und die Diskussion um die Direktwahl

Ein viel diskutiertes Thema ist die Frage einer Direktwahl des Landrats. Laut Jürgen Fleckenstein von der Hochschule Kehl hat die Debatte über eine solche Wahl durchaus ihre Berechtigung. Ein direkt gewählter Landrat käme der Demokratie näher und würde eine stärkere Legitimation genießen. Allerdings gibt es auch gewichtige Bedenken. Die finanziellen Aufwendungen für einen Wahlkampf, der in der Fläche geführt werden müsste, könnten für die Kandidaten eine große Hürde darstellen.

Im Vergleich zu Bürgermeisterwahlen, die meist lokal und damit finanziell überschaubar sind, wäre ein Wahlkampf auf Landkreisebene sehr kostspielig. Die Schätzungen sprechen von mindestens 1 DM pro Einwohner, was in großen Landkreisen schnell in den Bereich von mehreren Hunderttausend Euro münden könnte. Fleckenstein weist auch auf Beispiele aus anderen Bundesländern hin, wo eine Direktwahl bereits Realität ist, jedoch bleibt dies für Baden-Württemberg ein fernes Ziel.

Die kommenden Stunden versprechen viel Spannung und es bleibt abzuwarten, ob die Wähler sich erneut auf einen Losentscheid einstellen müssen oder ob einer der Kandidaten in der ersten oder zweiten Runde das Rennen macht. Für Details und Updates zur Wahl ist das aktuelle Geschehen auf bnn.de nachzulesen.