Florian ist zurück: Nach schwerem Schicksal endlich wieder zu Hause!

Ein Jahr nach dem Unglück in Lampertsweiler kehrt der kleine Florian nach Hause zurück. Trotz Herausforderungen macht er Fortschritte.
Ein Jahr nach dem Unglück in Lampertsweiler kehrt der kleine Florian nach Hause zurück. Trotz Herausforderungen macht er Fortschritte.

Nach einem dramatischen Vorfall in Lampertsweiler kehrt der kleine Florian endlich nach Hause zurück. Gut ein Jahr nach seinem beinahe tödlichen Erlebnis beim Oktoberfest, bei dem er mehrere Minuten lang in einem Teich ertrinken konnte, hat er die Rehaklinik in Vogtareuth vor zehn Tagen verlassen und ist jetzt wieder mit seiner Familie vereint.

Florian, dessen zweiter Geburtstag kurz bevor stand, sprang am 3. Oktober 2023 während des Festes auf, was zu dem schrecklichen Unfall führte. Laut seinem Vater, Roland Schulze, ergeht es Florian im Großen und Ganzen gut. Seine Familie, einschließlich seiner Partnerin Manuela Mayer und den eineinhalbjährigen Zwillingen Adrian und Bastian, freut sich, dass der Junge, obwohl erkältet, wieder zu Hause ist und Fortschritte zeigt.

Eltern auf dem Prüfstand

Die Rückkehr von Florian war ursprünglich für Juni geplant, wurde jedoch aufgrund von Veränderungen in seinen Medikamenten gegen epileptische Anfälle um Monate verschoben. Seinen Eltern, die nach dem schweren Unglück eine harte Zeit durchlebt haben, steht nun ein neuer Lebensabschnitt bevor. „Wir haben es aber als Familie geschafft“, so der stolze Vater.

Er und seine Lebensgefährtin erleben eine große Herausforderung, da der Aufenthalt in der Rehaklinik das familiäre Leben stark belastete. Mit zwei Pflegediensten, die abwechselnd dreimal wöchentlich von 7 bis 12 Uhr zur Unterstützung kommen, versuchen sie, die Balance zwischen der Betreuung von Florian und den Zwillingen zu wahren. Diese Unterstützung ist wichtig, damit die Eltern ihre Zwillinge im Kindergarten anmelden können.

Überwachung und Therapie

Florian benötigt eine spezielle Betreuung, da er immer noch auf Beatmung angewiesen ist. In einem großen Pflegebett im Wohnzimmer werden seine Bedürfnisse sorgfältig überwacht; die Krankenkassen haben sogar längere Pflegezeiten genehmigt. Aufgrund des Personalengpasses ist allerdings noch keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung möglich. Roland Schulze hofft, dass bald ein Pflegedienst auch die Nachtwache für seinen Sohn übernehmen kann.

Musikalische Therapie und physiotherapeutische Unterstützung stehen ebenfalls auf der Agenda, nachdem er wieder zu Hause ist. Trotz schwerwiegender Einschränkungen, darunter das Fehlen eines Schluckreflexes und eine eingeschränkte Sehkraft, hat Florian seine Entwicklung nicht eingestellt. Er zeigt bereits Reaktionen auf die Anwesenheit seiner Familie, und seine Zwillinge wirken sich ermutigend auf ihn aus.

Die Zwillinge sind für ihn die besten Therapeuten.

Roland Schulze

Auch wenn Floris Gesundheitszustand eine fortlaufende Herausforderung darstellt, gibt es kleine Lichtblicke, die der Familie Hoffnung geben. Trotz seiner Erkältung hingen die Schüler zuversichtlich auf die nächsten Wochen. Ein großes Ziel: eine verbesserte Wohnsituation mit einem ebenerdigen Haus, das ihren speziellen Anforderungen gerecht werden kann. Roland Schulze ist sich bewusst, dass ein Umzug nicht sofort ansteht, sondern eher in der Zukunft passieren könnte.

Diese neu gewonnene Freiheit wurde teilweise auch mit der Hilfe von Spenden ermöglicht. Kurz vor Ostern 2024 organisierte ein Freundeskreis eine Online-Spendenaktion auf „Go fund me“. Ein weiteres Konto, eingerichtet von der Caritas Biberach-Saulgau, sammelte zusätzliche Mittel. „Wir sind allen Spendern unheimlich dankbar, diese Unterstützung lässt sich schwer in Worte fassen“, sagt Schulze.

Mit den Spendengeldern konnte sich die Familie im Sommer ein äußerst praktisches Fahrzeug anschaffen. Der mehr als fünf Meter lange Toyota Proace Verso bietet ausreichend Platz für die gesamte Familie und die nötigen medizinischen Hilfsmittel für Florian.

Wie es Florian in den kommenden Wochen ergehen wird, bleibt spannend. Die Familie ist willens, diese neue Lebensphase gemeinsam zu gestalten und sich auf die unverhofften Anforderungen einzustellen, die diese besondere Situation mit sich bringt. Für die fürsorglichen Eltern steht nicht nur die Freude am Zusammenleben, sondern auch die Verantwortung für das Wohl ihres Sohnes im Vordergrund.

Weitere Informationen zu Floris Geschichte finden sich in einem aktuellen Bericht auf www.schwaebische.de.