Bundeskunstpreis trotz Gewaltvorwürfen: Schillers umstrittene Auszeichnung

Auszeichnung: Kunstpreis und 48.000 Euro für Linksextremistin | Politik
Die Vergabe des Bundeskunstpreises an die Kunststudentin Hanna Schiller, die gegenwärtig in Untersuchungshaft sitzt, hat eine breite öffentliche Debatte ausgelöst. Schiller wird vorgeworfen, an gewalttätigen Übergriffen teilgenommen zu haben und ist dabei in Verbindung mit der als extremistisch eingestuften „Hammerbande“ zu stehen, die über Jahre hinweg Überfälle auf vermeintliche Rechtsradikale verübt hat. Der Preis wurde trotz dieser schweren Vorwürfe von einer unabhängigen Jury verliehen und umfasst eine finanzielle Unterstützung von insgesamt 48.000 Euro.
Schiller, die an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg studiert und Stipendiatin einer der Linkspartei nahen Stiftung ist, wurde wegen ihrer Kunstarbeit ausgezeichnet, die laut Jury eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen durchführen soll. Bemerkenswert ist, dass in der Laudatio kein Wort über die zur Last gelegten Gewalttaten verloren wurde, was nur zur Anfechtung von Ethik und Verantwortung in der Kunstszene führt.
Die Vergabe des Preises wird auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) begleitet, welches etwa 30.000 Euro aus Steuermitteln für den Preis bereitstellte. Das Ministerium äußerte sich zur Situation und ließ verlauten, dass sie die Angelegenheit überprüfen, nachdem sie erst im April von den Vorfällen erfahren hatten. Die Frage, ob die Auszeichnung zurückgezogen wird, bleibt noch offen.
Die Nürnberger Akademie hat sich derweil in ihrer Haltung zur Preisträgerin nicht beeinflussen lassen und zeigt sich stolz auf Schillers kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Dies wirft jedoch die Frage auf, inwieweit akademische Institutionen Verantwortung für ihre Alumni hinsichtlich deren ethischer Handlungen und deren öffentlicher Wahrnehmung übernehmen sollten.
Insgesamt stellt dieser Fall sowohl die Kunst- als auch die Bildungsgemeinschaft vor die Herausforderung, zwischen künstlerischer Freiheit und der ethischen Verantwortung für gewalttätige Taten zu unterscheiden. Der Vorfall könnte langfristige Konsequenzen für die Vergabe von Kunstpreisen und die Finanzierung durch öffentliche Mittel nach sich ziehen.
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