Gericht verurteilt Fuellmich: 700.000 Euro aus Corona-Stiftung veruntreut

Ein ehemaliger führender Vertreter der Coronaleugner- und Impfgegnerszene wurde vom Landgericht Göttingen wegen Veruntreuung in Höhe von circa 700.000 Euro zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Gericht sprach eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten aus. Diese Entscheidung wurde am späten Donnerstag bekannt gegeben.
Der Beschuldigte, Anwalt Reiner Fuellmich, wurde dabei vorgeworfen, gemeinsam mit anderen Mitgliedern einer von ihm mitgegründeten Stiftung, dem Corona-Ausschuss, erhebliche Beträge für private Zwecke abgezweigt zu haben. Insbesondere wurde angeklagt, dass Fuellmich Darlehensverträge abgeschlossen hat, durch die über 700.000 Euro auf das Konto seiner Ehefrau überwiesen wurden.
Das Gericht entschied außerdem, dass fünf Monate der Untersuchungshaft nicht auf die Strafe angerechnet werden. Zudem ordnete es die Einziehung eines Wertersatzes in Höhe des veruntreuten Betrages an. Das Urteil ist derzeit noch nicht rechtskräftig.
Die Stiftung Corona-Ausschuss wurde während der Coronapandemie gegründet und agierte als selbsternanntes Expertengremium. Sie verbreitete über soziale Medien und das Internet irreführende Informationen über COVID-19 sowie die Impfungen dagegen, während sie gleichzeitig intensiv um Spenden warb. Fuellmich hatte zudem eine politische Karriere als Bundeschef der Kleinpartei Die Basis, die bei der Bundestagswahl 2021 eine Stimmenzahl von 1,4 Prozent erhielt.
Dieses Urteil beleuchtet die Problematik der Misswirtschaft innerhalb bestimmter Gruppen, die sich während der Pandemie gebildet haben. Es wirft auch Fragen nach der Verantwortung und dem Umgang mit Finanzmitteln innerhalb selbsternannter Initiativen auf. Die strafrechtlichen Konsequenzen für Fuellmich könnten als Signal für andere Akteure in ähnlichen Bereichen dienen, insbesondere im Hinblick auf den verantwortungsvollen Umgang mit finanziellen Ressourcen und transparenten Strukturen.
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