Klein-Kinder in Zülpich: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Familie

Die Staatsanwaltschaft Bonn und die Bonner Polizei haben Ermittlungen gegen eine junge Familie in Zülpich eingeleitet, um das Wohlergehen von drei Kleinkindern zu gewährleisten. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen eine 21-jährige Mutter und ihr 29-jähriger Lebensgefährte, der nicht der leibliche Vater eines der Kinder sein soll.

Aufmerkzaamheid von Passanten

Der Anlass für die Ermittlungen ergab sich aus einem Notruf, der am vergangenen Mittwoch einging. Passanten in einem Wohngebiet in Zülpich hatten zwei Kleinkinder, ein drei- und ein fünfjähriges, beobachtet, die unbeaufsichtigt auf der Straße spielten. Die Zeugen verständigten umgehend die Polizei und kümmerten sich um die Kinder, bis die Einsatzkräfte eintrafen.

Gesundheitliche Bedenken

Bei der Ankunft der Polizei wurde festgestellt, dass sich die Kinder in einem bedenklichen körperlichen Zustand befanden. Daraufhin wurden sie ins Krankenhaus gebracht, wo sie untersucht und stationär aufgenommen wurden. In der Folge wendete sich das Jugendamt an die Familie, um auch ein weiteres Geschwisterkind, das zweijährige, in Obhut zu nehmen. Auch dieses Kind befand sich in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Die Vorbereitungen für eine Unterbringung in einer Pflegefamilie sind bereits im Gange.

Ermittlungen gegen Jugendamtsmitarbeiterin

Die Familie war bereits vor diesem Vorfall unter der Obhut des Euskirchener Kreisjugendamts. Aus diesem Grund wurden auch Ermittlungen gegen eine Mitarbeiterin des Jugendamts eingeleitet, die möglicherweise ihre Dienstpflichten verletzt hat.

Durchsuchung ohne Hinweise auf Sexualstraftaten

Am Montag führte die Kriminalpolizei aufgrund ärztlicher Befunde und weiterer Ermittlungsergebnisse eine Durchsuchung der Wohnung der Mutter und ihres Lebensgefährten durch. Dabei wurden Beweise sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssen. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf sexualbezogene Straftaten.