Schwäche der Konjunktur: Ein Rückgang bei Existenzgründungen in 2024

Die schwächere Konjunktur beeinflusst die Anzahl der Existenzgründungen in Deutschland, mit einem Anstieg der gewerblichen Gründungen im Jahr 2024. Zahlen und Trends im Überblick.
Die schwächere Konjunktur beeinflusst die Anzahl der Existenzgründungen in Deutschland, mit einem Anstieg der gewerblichen Gründungen im Jahr 2024. Zahlen und Trends im Überblick.

Schwächere Konjunktur wirkt sich auf die Anzahl der Existenzgründungen aus

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 360.000 neue Existenzen im gewerblichen Bereich, in den freien Berufen sowie in der Land- und Forstwirtschaft gegründet. Die aktuellen statistischen Erhebungen lassen darauf schließen, dass die Schwächung der Konjunktur bereits einen spürbaren Einfluss auf die Gründungsaktivitäten hat.

Von den insgesamt gegründeten Existenzen entfielen rund 258.000 auf den gewerblichen Bereich, was 71,7 Prozent der gesamten Gründungen entspricht. In den freien Berufen waren es 94.900, was 26,3 Prozent ausmacht, während die Land- und Forstwirtschaft nur 2,0 Prozent oder 7.040 Gründungen verbucht hat. Bemerkenswert ist der Anstieg des Anteils gewerblicher Gründungen, der in den letzten zehn Jahren stetig gesunken war. Dieser Trend deutet darauf hin, dass trotz der aktuellën wirtschaftlichen Unsicherheiten ein gewisses Maß an Gründungsoptimismus vorhanden ist.

Die Wissenschaftler des IfM Bonn prognostizieren, dass die Gründungsaktivitäten im Jahr 2025 voraussichtlich weiter ansteigen werden. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass Unternehmer in sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Chancen für neue Geschäftsideen sehen. Ein gesunder Unternehmergeist kann gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten zur Stabilität des Marktes beitragen.

Besonders bemerkenswert ist auch die Genderverteilung unter den Gründern. Im gewerblichen Bereich wurde knapp jedes dritte Einzelunternehmen von Frauen gegründet, während im Bereich der freien Berufe Frauen sogar etwa die Hälfte aller Neugründungen ausmachten. In bestimmten Regionen Deutschlands, insbesondere in Ostdeutschland sowie in mehreren westlichen Bundesländern, übersteigt der Frauenanteil bei freiberuflichen Gründungen sogar 55 Prozent.

Die Zunahme weiblicher Gründerinnen in den letzten fünf Jahren, insbesondere in Bereichen wie Rechtsberatung oder Gesundheitsdienstleistungen, zeigt ein sich veränderndes Bild der Selbstständigkeit in Deutschland. Solche demografischen Veränderungen in der Gründerszene können langfristig die Vielfalt und Innovationskraft des Marktes stärken.

Insgesamt ist der Einfluss der schwächeren Konjunktur auf die Existenzgründungen ein komplexes Phänomen, das sowohl Herausforderungen als auch neue Möglichkeiten mit sich bringt. Umso wichtiger ist es, die Entwicklungen und Statistiken im Auge zu behalten, um angemessene politische und wirtschaftliche Unterstützung für die Gründer zu gewährleisten.

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