Bei Starkregen: Hochwasser-App sorgt für Verwirrung in Odendorf

Die Hochwasser App stiftet Verwirrung in Swisttal und Umgebung
Die neue Hochwasser-App des Landes Nordrhein-Westfalen wirft in der Region Swisttal und darüber hinaus viele Fragen auf. Nutzer berichten von überraschenden und teils alarmierenden Wasserstandsanzeigen, die in mehreren Fällen nicht mit den realen Gegebenheiten übereinstimmen. Trotz der hohen Erwartung an die App, die im Rahmen des Hochwasserschutzes entwickelt wurde, zeigt sich, dass die Berechnungen für einige Anwohner wenig nachvollziehbar sind.
Befürchtungen entstehen, insbesondere in Gebieten, die bereits von der Flutkatastrophe im Jahr 2021 betroffen waren. Die App prognostiziert Wasserstände, die in manchen Fällen unrealistisch erscheinen, wie beispielsweise kniehohes oder hüfthohes Wasser, obwohl der örtliche Hochwasserspezialist Thorsten Krause anmerkt, dass die zugrunde liegenden Daten zum Teil veraltet sind und aus einer Zeit vor der letzten großen Überschwemmung stammen. Dies führt zu Verwirrung in der Öffentlichkeit, die auf aktuelle und akkurate Informationen angewiesen ist.
Laut Informationen des Ministeriums beschreibt die App Regenwassermengen basierend auf Dachflächen, ohne die tatsächlichen Abflussverhältnisse oder die Lage der Grundstücke ausreichend zu berücksichtigen. Experten kritisieren, dass die App, die ursprünglich aus der Emscher-Lippe-Region stammt, nicht für alle Kommunen gleichwertig entwickelt wurde und daher in ihrer aktuellen Form kaum eine verlässliche Warnung darstellt. Der Frust der Anwohner über inkorrekte Prognosen ist verständlich, besonders in so sensiblen Themen wie Hochwassergefahren.
Obwohl es in der Region aktuelle Karten und detaillierte Wasserstände gibt, basieren die Daten der App im Wesentlichen auf älteren Modellen. Dies kommt nicht gut an, da viele Bürger auf eine verlässliche Informationsquelle angewiesen sind, insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Die Ministerien haben betont, dass die App eine wertvolle Unterstützung leisten soll, aber die aktuellen Mängel im System müssen dringend adressiert werden, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen.
Des Weiteren ist es wichtig zu erwähnen, dass die App zwar als Hilfsmittel gedacht ist, jedoch sollte sie nicht als alleinige Informationsquelle für Hochwassergefahren dienen. Eine korrekte Einordnung der Daten und ständige Aktualisierungen sind unerlässlich, um zuverlässige Hinweise zu geben und das Risiko für die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen tatsächlich zu minimieren.
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