Papstwahl im Konklave: Hoffnungen und Geheimnisse aus Hennef

Siegburg: Zwei Ärzte erlebten 1958 das Konklave hautnah mit
Am 9. Oktober 1958 starb Papst Pius XII., was die Weltöffentlichkeit in große Unruhe versetzte. Das darauf folgende Konklave war geprägt von Spannung und Erwartungen. Ab dem 7. Mai wird die Frage, ob das weiße oder schwarze Rauch aufsteigt, erneut die Herzen von 1,4 Milliarden Katholiken bewegen. Die Geheimnisse, welche die Kardinäle hinter verschlossenen Türen ausdiskutieren, sind nicht nur Gegenstand heißer Spekulationen, sondern auch historischer Ereignisse, an denen einige Laien, wie etwa die Ärzte Alfred Möhlenbruch und Norbert Zylka, beteiligt waren.
Der Hennefer Arzt Dr. Alfred Möhlenbruch, der 1958 eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Reformpapstes Johannes XXIII. spielte, erinnerte sich nicht gerne an die Schweigepflicht, die über den Konklaven schwebte. Sein Sohn, Rudolf Möhlenbruch, erinnert sich an die bedeutenden Berichte und Erlebnisse seines Vaters, die er 2011 sammelte. Diese Erlebnisse boten tiefere Einblicke in einen Prozess, der sonst im Verborgenen bleibt.
Die Reise nach Rom: Eine unerwartete Erfahrung
Die Entscheidung zur Teilnahme am Konklave fiel bei Kardinal Thomas Tien Ken-sin, der aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls zuvor ärztliche Hilfe benötigte. Alfred Möhlenbruch und Norbert Zylka waren die beiden, die der Kardinal um Hilfe bat und die auch letztlich als \“Konklavisten\“ ausgewählt wurden. Ihre medizinischen Fähigkeiten waren gefragt, um sicherzustellen, dass der Kardinal den Anforderungen des Konklaves gewachsen war.
Die Reise nach Rom wurde von einer großen Menschenmenge begleitet, die die beiden Ärzte und den Kardinal verabschiedete. Der Empfang war überwältigend und beinhaltete prominente Gesichter aus Politik und Kirche. Am 25. Oktober wurden sie in den Apostolischen Palast geleitet, wodurch sie Teil eines historischen Moments wurden: 51 Kardinäle wählten Johannes XXIII. zum neuen Papst.
Eine bleibende Verbindung
Nach der Wahl kehrte Kardinal Tien Ken-sin nach Deutschland zurück, wo ein weiteres medizinisches Eingreifen von Alfred Möhlenbruch notwendig war. Diese Erfahrung schuf eine dauerhafte Verbindung zwischen den Ärzten und dem neu gewählten Papst, dessen Reformansätze bald die katholische Kirche tiefgreifend beeinflussen sollten. Johannes XXIII. wurde schließlich ein Hoffnungsträger für eine zukunftsorientierte Kirche, die durch das Zweite Vatikanische Konzil geprägt wurde.
Beide Ärzte wurden für ihre Verdienste um die katholische Kirche und ihre Rolle im Konklave mit dem Gregoriusorden ausgezeichnet. Dies verdeutlicht nicht nur ihre medizinischen Fähigkeiten, sondern auch den großen Einfluss, den sie im Rahmen eines der historischsten Augenblicke der Katholischen Kirche hatten. Diese Erlebnisse werfen ein Licht auf die oft nicht erwähnten Akteure im Hintergrund großer Weltgeschichte.
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