Viktoriaunterführung in Bonn: Umbau verzögert sich durch DB-Bestimmungen

Bahn AG erteilt keine Baufreigabe für Viktoriaunterführung
Die Stadt Bonn sieht sich gezwungen, den geplanten Umbau der Viktoriaunterführung zu verschieben. Ursprünglich sollte mit den Arbeiten im Mai 2025 begonnen werden, doch die Deutsche Bahn AG hat nun mitgeteilt, dass keine Baufreigabe erteilt wird, da zuvor ein eisenbahnrechtliches Genehmigungsverfahren durch das Eisenbahnbundesamt erforderlich sei. Diese Entscheidung kam für die Stadtverwaltung überraschend, da zuvor Einvernehmen über den Projektablauf herrschte.
Verkehrsdezernent und Stadtbaurat Helmut Wiesner äußerte in einem Schreiben an die Bahn sein Unverständnis über die neu geforderte Genehmigung. Die Unterführung, die als barrierefreier Zugang zur bereits fertiggestellten Guido-Westerwelle-Brücke dient, habe seit Jahren auf ihre Umsetzung gewartet. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat die Stadt Bonn die öffentliche Ausschreibung der Baumaßnahme aufgehoben, um sich möglichen Schadenersatzforderungen zu entziehen. Wiesner fordert eine Überprüfung, ob das ursprüngliche Vorgehen beibehalten werden kann und neue Sperrpausen angeboten werden können.
Hintergründe des Projekts
Die Planungen für die Verbesserung der Viktoriaunterführung sind seit 2012 in der Phase der Abstimmung mit der Deutschen Bahn. Im Jahr 2020 wurde eine Baudurchführungsvereinbarung abgeschlossen, und im Jahr 2022 wurden die erforderlichen Planungsunterlagen an die Bahn übergeben. Die Verwaltung befürchtet nun, dass das eisenbahnrechtliche Verfahren, welches von der DB gefordert wird, zu einer bedeutenden Verzögerung des Projekts führen könnte.
Die zukünftige Viktoriaunterführung soll nicht nur durch Rampen und Treppen barrierefrei zugänglich sein, sondern auch eine angenehme und sichere Umgebung bieten. Geplant ist eine Erweiterung der Unterführung bis zur Grünfläche des Alten Friedhofs sowie eine Verbindung zu bestehenden Fuß- und Radwegen. Dieses Projekt ist Teil der umfassenderen „Radachse West“, die die Anbindung an den Bonner Westen verbessern soll.
Ausblick
Die Stadt Bonn bleibt in engem Kontakt mit der Deutschen Bahn, um ein alternatives Zeitfenster für die Bauausführung finden zu können. Ihr Ziel ist es, vor der generalsanierten Bahn im Jahr 2028 mit den Arbeiten zu beginnen. Die Verwaltung bleibt optimistisch, dass trotz der aktuellen Herausforderungen ein Fortschritt im Projekt erzielt werden kann, um die Infrastruktur in Bonn nachhaltig zu verbessern.
Details | |
---|---|
Quellen |