Zunehmende Gewalt an Schulen im Saarland: Was die Statistiken verraten

Die Zahl der Straftaten an saarländischen Schulen, einschließlich Körperverletzung und Bedrohung, steigt. 2023 wurden 957 Delikte registriert, ein besorgniserregender Trend für die Sicherheit an Schulen.
Die Zahl der Straftaten an saarländischen Schulen, einschließlich Körperverletzung und Bedrohung, steigt. 2023 wurden 957 Delikte registriert, ein besorgniserregender Trend für die Sicherheit an Schulen.

Zahl der Straftaten an saarländischen Schulen steigt

Die Kriminalität an Schulen im Saarland ist in den letzten Jahren gestiegen, was sich in den aktuellen Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik widerspiegelt. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 1.101 Straftaten in Zusammenhang mit Schulen registriert, während die Zahl im Jahr 2023 auf 957 Fälle zurückging. Trotz eines Rückgangs in der Gesamtzahl ist ein besorgniserregender Anstieg der Körperverletzungen zu verzeichnen.

Insbesondere zwischen 2023 und 2024 stieg die Anzahl der Körperverletzungen an Schulen um ungefähr 40 Fälle auf insgesamt 342. Dies zeigt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, wo im Jahr 2014 lediglich 244 Straftaten, darunter 50 Körperverletzungen, registriert wurden. Die Vorfälle können sowohl im Schulgebäude als auch auf dem Schulgelände oder dem Schulweg geschehen.

Das Ministerium für Bildung hat betont, dass es einen umfassenden Überblick über die Situation an Schulen hat. Schulleiter sind verpflichtet, alle relevanten Vorkommnisse an die Schulaufsichtsbehörde zu melden. Diese Meldekette gewährleistet, dass Betroffene sofortige Hilfsangebote erhalten, was einen wichtigen Schritt zur Unterstützung der Opfer darstellt.

Ministerium setzt auf Unterstützung und Prävention

In Kooperation mit den Schulen erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit den Personalräten und Arbeitsgruppen der Schulleitungen. Das Bildungsministerium bezieht auch die Polizeiliche Kriminalstatistik in seine Überlegungen mit ein. Dies ermöglicht die Entwicklung und Umsetzung von Unterstützungsangeboten sowie Strategien zur Gewaltprävention und Intervention. Prävention bedeutet, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um gewaltsame Vorfälle zu verhindern.

Das Ministerium hebt hervor, dass eine alleinige Fokussierung auf aktuelle Statistiken nicht ausreicht, um langfristige Lösungen zu finden. Vielmehr ist es notwendig, umfassendere Strategien zu entwickeln, die auch proaktive Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt in Schulen umfassen. Eine breite Zusammenarbeit zwischen Schulen, Behörden und der Polizei ist essenziell, um ein sicheres Lernumfeld für alle Schüler zu schaffen.

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