Donaumarkt in Gefahr: Baustelle bringt Umsatzrückgang von 25%!

Baustelle an der Liptinger Straße führt zu massiven Umsatzverlusten im „Donaumarkt“: Existenzkampf für Uwe Schwartzkopf.
Baustelle an der Liptinger Straße führt zu massiven Umsatzverlusten im „Donaumarkt“: Existenzkampf für Uwe Schwartzkopf.

Der Donaumarkt in Tuttlingen steht vor enormen Herausforderungen. Uwe Schwartzkopf, Inhaber des beliebten Lebensmittel- und Getränkemarkts, berichtet von einem drastischen Umsatzrückgang von 25,8 Prozent in der ersten Woche der Bauarbeiten, die am 18. September begonnen haben. „Ein Viertel weniger in der Kasse ist schon heftig“, äußert er, und die Sorge um die Existenz seines Geschäfts wächst. Sollte sich der Rückgang fortsetzen, könnte er nicht länger als neun Monate überstehen.

Die Baustelle betrifft die Stockacher Straße im Abschnitt zwischen der Möhringer Straße und der Talstraße und wird für mindestens neun Monate anhalten. Diese Maßnahme wurde bewusst so gestaltet, dass sie nicht zeitgleich mit den Bauarbeiten an der Neuhauser Straße verläuft, die im letzten Jahr beträchtliche Störungen verursachte. Besonders betroffen ist die Liptinger Straße, die direkt vor dem Gebäude des Donaumarkts liegt. Die neuen Umstände machen es den Kunden schwer, zum Geschäft zu gelangen. „Zahlreiche Kunden wissen nicht, wie sie uns erreichen können“, so Schwartzkopf.

Kommunikationsprobleme im Umleitungsplan

Durch mangelnde Ausschilderung und ineffiziente Umleitungspläne wird der Zugang zum Donaumarkt kompliziert. Schwartzkopf hat zwar selbst Informationen und Wegweiser aufgestellt, doch die offiziellen Schilder sind bislang nicht ausreichend. Die Stadt hat Besserung versprochen, konnte jedoch die nötige Kommunikation im Vorfeld nicht gewährleisten. „Wir waren nicht zu einem Runden Tisch eingeladen, obwohl viele Anwohner betroffen sind“, klagt er, während er sich um seine Kundschaft kümmert. Er bietet telefonischen Support an, verteilt Umleitungspläne und informiert über seinen WhatsApp-Status, um sicherzustellen, dass seine Stammkunden den Weg zu ihm finden.

Viele Kunden sind in Sorge, alleine den Weg zurartigen Engheiten zu meistern. Vor allem ältere Menschen haben Schwierigkeiten, sich durch den engen Straßenverkehr zu bewegen. „Die Liptinger Straße ist oft überfüllt mit parkenden Autos und Radfahrern, da wird es für einige echt kompliziert“, beschreibt er die Lage. Die beiden Hauptkundenströme — diejenigen, die mit dem Auto kommen, und die, die zu Fuß einkaufen — scheinen sich in dieser Baustellenphase voneinander zu entfernen.

Außerdem ist die Nachfrage nach seinem Lieferservice in dieser schwierigen Zeit gestiegen. Schwartzkopf beliefert etwa 300 Haushalte und erklärt, dass dieser Service ein Viertel seines Gesamtumsatzes ausmacht. Doch auch wenn die Bauarbeiten ihm das Leben schwer machen, gibt es kleine Lichtblicke, wie Schwartzkopf bemerkt: „Manch ein Bauarbeiter kommt in der Pause vorbei für einen Snack.“ Dies umfasst nicht nur die Stärkung, sondern auch die Hoffnung, dass die Baustelle irgendwann vorbei und das Geschäft wieder florieren wird.

Mit den Bedenken um die eigene Existenz und den kommunikativen Herausforderungen bleibt der Inhaber optimistisch und keineswegs bereit, aufzugeben. Die Baustellenproblematik verdeutlicht die Mühen, die für eine verbesserte Infrastruktur nötig sind, und wie sehr sie das lokale Gewerbe beeinflussen kann. Die nächsten Monate sind entscheidend und der Donaumarkt bleibt ein wichtiger Anlaufpunkt, wenn man sich durch die Umstände arbeitet.