Berlusconi sagte, er solle den Mund halten, während Giorgia Meloni Italiens neue Regierung bildet

Berichten zufolge wurde Silvio Berlusconi von Italiens amtierender Premierministerin Giorgia Meloni aufgefordert, „den Mund zu halten“, als sie sich darauf vorbereitete, die am weitesten rechts stehende Regierung des Landes seit dem Zweiten Weltkrieg zu formieren.

Herr Berlusconi, bekannt für seine Gaffes und Unberechenbarkeit, führt Forza Italia an, eine von drei Parteien, die zusammen mit der rechtsextremen Liga und den Brüdern von Italien, angeführt von Frau Meloni, die neue Regierung bilden werden.

Er erwies sich diese Woche als Belastung für die Koalition, nachdem Audioaufnahmen auftauchten, in denen er damit prahlte, 20 Flaschen Wodka und einen „sehr süßen“ Brief von Wladimir Putin für seine 86 erhalten zu haben^th Geburtstag im vergangenen Monat, mitten im Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Er beschuldigte auch die Ukrainer, den Krieg begonnen zu haben, und behauptete unbegründet, Präsident Selenskyj habe ein Friedensabkommen zerrissen und die Angriffe auf russische Streitkräfte im separatistischen Donbass „verdreifacht“, bevor der Krieg im Februar ausbrach.

Frau Meloni, 45, die kurz davor steht, Italiens erste weibliche Premierministerin zu werden, sagte Herrn Berlusconi, er solle nicht sprechen, nachdem sie sich am Freitagmorgen mit Sergio Mattarella, Italiens Präsident, zu Konsultationen getroffen hatten.

„Meloni hält Berlusconi die Klappe“ war die Schlagzeile auf der Titelseite von La Stampa, einer führenden italienischen Tageszeitung.

Frau Meloni wollte Herrn Berlusconi „jede Versuchung nehmen, die Show zu stehlen“, so die Zeitung.

So hat es sich tatsächlich entwickelt – nach Abschluss der Konsultationen gab Frau Meloni eine kurze Erklärung ab, flankiert von ihren Verbündeten Herrn Berlusconi und Matteo Salvini, dem Vorsitzenden der Liga. Keiner der Männer sagte ein Wort. In einer kurzen Ansprache an die Kameras sagte Frau Meloni, das Bündnis sei bereit, „so schnell wie möglich“ eine Regierung zu bilden.

Präsident Mattarella wird ihr voraussichtlich am Freitag das entsprechende Mandat erteilen.

Das Bündnis hat seit dem Wahlsieg im letzten Monat eine schwierige Zeit hinter sich.

Herr Berlusconi und Frau Meloni stritten sich heftig um die Ernennung von Ministern.

Die ehemalige Premierministerin wurde gesehen, wie sie einem ihrer ältesten Verbündeten, der gerade zum Sprecher des Oberhauses ernannt worden war, während einer Auseinandersetzung im Parlament sagte, er solle „abhauen“.

Es wurde dann gesehen, dass er schriftliche Notizen hatte, in denen er Frau Meloni als arrogant und anmaßend beschrieb.

Analysten sagen jedoch, dass, obwohl Herr Berlusconi mit seiner pro-Putin-Haltung ein Joker und eine Verlegenheit sein mag, Frau Meloni ihn und seine Partei braucht, wenn sie eine Mehrheit im Parlament haben will.