Bolsonaro-Anhänger stürmen den brasilianischen Kongress

Anhänger von Brasiliens rechtsextremem Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro drängten sich durch Polizeibarrikaden und stürmten am Sonntag in einem dramatischen Protest gegen die Amtseinführung von Präsident Luis Inacio Lula da Silva letzte Woche in das nationale Kongressgebäude.

Social-Media-Aufnahmen zeigten auch Randalierer, die den nahe gelegenen Präsidentenpalast von Planalto und den Obersten Gerichtshof Brasiliens stürmten, was sich schnell zu einer ernsthaften Episode politischer Unruhen entwickelte.

Das Gebiet um das Parlamentsgebäude in Brasilia war von den Behörden abgesperrt worden. Aber Hunderte von Bolsonaro-Unterstützern, die sich weigern, den Wahlsieg der linken Lula zu akzeptieren, brachen durch, marschierten Rampen hinauf und versammelten sich auf einem Dach des modernistischen Gebäudes, wie ein AFP-Fotograf miterlebte.

In erschreckenden Bildern, die in die sozialen Medien hochgeladen wurden – und die an die Invasion des US-Kapitols durch Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump, eines Verbündeten Bolsonaros, am 6. Januar 2021 erinnern – stürmte eine Flut von Menschen den Nationalkongress, viele schwenkten brasilianische Flaggen.

Das Gebäude ist der Ort, an dem der brasilianische Senat und die Abgeordnetenkammer ihre legislativen Geschäfte abwickeln.

Demonstranten erschienen auf dem Dach des ikonischen Gebäudes, aber auch auf vielen angrenzenden Rasenflächen und Freiflächen, einschließlich des nahe gelegenen Planalto-Palastes.

Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Demonstranten abzuwehren, offenbar ohne Erfolg.

Bolsonaro, der am 30. Oktober in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen nur knapp von Lula geschlagen wurde, verließ Brasilien Ende des Jahres und reiste nach Florida, dem US-Bundesstaat, in dem Trump jetzt residiert.