Baumreihe in Borgfeld bleibt stehen: Umweltbehörde lehnt Rodung ab!

Borgfeld, Deutschland - Die Entscheidung, die Baumreihe an der Wümme nahe der Flutbrücken in Borgfeld stehen zu lassen, sorgt für Kontroversen. In den nächsten Monaten wird es keine weiteren Rodungen von Bäumen und Gebüsch geben, wie Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe in einem aktuellen Schreiben der Bremer Umwelt- und Klimabehörde mitteilt. Der Antrag zur Entfernung der Baumreihe wurde Ende November mit einer Mehrheit im Borgfelder Beirat verabschiedet, jedoch mit zwei Gegenstimmen von den Grünen und zwei Enthaltungen von der SPD.
Der Auslöser für diesen Antrag war die Argumentation, dass die dichte Baumreihe am Ufer den Abfluss von angestautem Wasser in den Fluss behindert und damit die Wirksamkeit der bereits freigestellten „Flutrinne“ im Ernstfall gefährdet. Die Umweltbehörde hält jedoch die Begründung für nicht ausreichend belegt, da ein Großteil der Flächen unter Naturschutz steht und solche Maßnahmen eine sorgfältige Prüfung sowie Verhandlungen mit den Eigentümern erfordern.
Wasserwirtschaftliche Überlegungen und Naturschutz
Die Behörde verwies darauf, dass für den Einsatz öffentlicher Gelder eine überzeugende Grundlage benötigt wird. Insbesondere fehlen konkrete Anhaltspunkte, die die Rodung der Bäume als notwendig erscheinen lassen. Zudem wird aktuell eine hydraulische Untersuchung an Wümme und Wörpe durchgeführt, deren erste Ergebnisse im kommenden Sommer erwartet werden und die möglicherweise Auswirkungen auf zukünftige Rodungen haben könnte.
Der Hintergrund dieser Debatte ist nicht nur lokal relevant. Bei der Betrachtung von Hochwasserschutz wird deutlich, dass die Häufigkeit und Intensität von Starkregenereignissen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Diese Extremereignisse sind oft Folge des Klimawandels und bringen erhebliche Risiken für Gemeinden mit sich. Anpassungsmaßnahmen in besonders betroffenen Regionen werden daher immer wichtiger, um Schäden an Infrastrukturen zu minimieren und Menschen zu schützen, wie in einer Analyse von Waldwissen festgestellt wurde.
Nutzen von Bäumen und nachhaltige Bewirtschaftung
Bäume an Flüssen können eine positive Rolle im Hochwasserschutz spielen, indem sie Stabilität bieten, Erosion verringern und als natürliche Barrieren wirken. An hängigen Uferbereichen ist eine differenzierte und intensive Waldbewirtschaftung jedoch notwendig, um die Schutzfunktion dieser Wälder zu gewährleisten. Beispielsweise können Maßnahmen zur Hangentlastung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten helfen, die Stabilität zu erhöhen, ohne die Gefahr von Erosion zu vergrößern.
Zusätzlich zeigt die EU-Hochwasserrichtlinie, dass die Erstellung von Hochwasser- und Starkregengefährdungskarten unerlässlich ist. Diese können Kommunen und Waldbesitzern eine bessere Planungsgrundlage für präventive Maßnahmen bieten, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen abzuschwächen. Verschiedene digitale Plattformen, wie die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes, helfen dabei, die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.
Die Debatte um die Bäume in Borgfeld ist also nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern spiegelt ein größeres Problem wider, das viele Regionen in Deutschland betrifft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ergebnisse der bevorstehenden Untersuchungen auf die Entscheidungsfindungen zur Baumreihe auswirken werden. Weitere Informationen zu Anpassungsstrategien im Hochwasserschutz bietet das Umweltbundesamt in seinen Publikationen.
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Ort | Borgfeld, Deutschland |
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