Rätselhafte Sprengungen: Geldautomaten in Töging erneut Ziel der Kriminellen!

Geldautomatensprengungen in Bayern: Zunahme der Fälle, Banden aus Belgien und den Niederlanden im Fokus. Erfahren Sie mehr.
Geldautomatensprengungen in Bayern: Zunahme der Fälle, Banden aus Belgien und den Niederlanden im Fokus. Erfahren Sie mehr. (Symbolbild/NAG Archiv)

Töging am Inn, Deutschland - In der Gemeinde Töging am Inn im Landkreis Altötting wurde am 4. November 2022 ein Geldautomat durch eine Explosion beschädigt. Der Vorfall ist Teil einer besorgniserregenden Entwicklung bezüglich Geldautomatensprengungen in Bayern, die je länger je mehr zur Herausforderung für die Sicherheitsbehörden wird. Mehrere Aufnahmen des gesprengten Geldautomaten sind mittlerweile veröffentlicht worden, was die Dramatik dieses Verbrechens unterstreicht. rosenheim24.de berichtet darüber, dass das Ausmaß der Schäden für die lokale Bevölkerung und die Sicherheitslage in der Region immer ernster wird.

Die Zunahme solcher Vorfälle ist alarmierend. Im ersten Halbjahr 2024 wurden in Bayern bereits 18 Sprengungen registriert, was einen Anstieg im Vergleich zu 2023 darstellt, als die Zahl der Sprengungen im gesamten Jahr bei 21 lag. Im Jahr 2022 waren es noch 37 sprengte Geldautomaten. Diese Entwicklung bringt nicht nur finanzielle Schäden mit sich, die in Bayern allein im Jahr 2023 über 2,5 Millionen Euro betrugen, sondern auch ein hohes Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung.

Hintergründe und Täterprofil

Die Täter, die hinter diesen Sprengungen stecken, kommen überwiegend aus Belgien und den Niederlanden und sind Teil eines gut organisierten Netzwerks. Laut br.de nutzen sie hochmotorisierte Fahrzeuge mit Pferdestärken von bis zu 600 und vermeiden es, Tankstellen anzufahren, um Videoaufzeichnungen zu umgehen. Stattdessen bringen sie zusätzliche Treibstoffkanister mit, um ihre Flucht zu sichern.

Die Sprengungen selbst erfolgen mit einem speziellen Werkzeug, dem sogenannten „Pizza-Schieber“, und selbstgebautem Sprengstoff. Dabei besteht ein hohes Gefährdungspotenzial, da die Täter oft mit einer Technik arbeiten, die als „Übersprengung“ bekannt ist. In den Niederlanden werden die Geldscheine bei Sprengungen automatisch unbrauchbar gemacht, was die Kriminellen zusätzlich unter Druck setzt, schnell zu agieren.

Ein Erfolg für die Ermittler?

Ermittlungen der Sicherheitsbehörden haben teilweise erfolgreich zu Festnahmen geführt. Eine DNA-Spur an einem Fluchtfahrzeug wurde genutzt, um einige Täter zu identifizieren. Die Innenministerin plant zudem, die Strafen für Geldautomaten-Sprenger auf bis zu 15 Jahre zu erhöhen, um dieser Art von Verbrechen Einspruch zu bieten. Ein Zusammenschluss aus Banken, bekannt als der Verband der „Deutschen Kreditwirtschaft“, hat bereits über 300 Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen investiert, um die Gefährdung durch Geldautomatensprengungen zu minimieren.

Obwohl die bundesweiten Zahlen zu Geldautomatensprengungen im Jahr 2023 einen Rückgang um über 7% im Vergleich zu 2022 aufweisen, bleibt Bayern ein Brennpunkt für diese Kriminalitätsform. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für den Anstieg der Sprengungen in 2024 bisher keine Erklärung gefunden. Von den 18 Sprengungen in diesem Jahr waren 15 erfolgreich, wobei nur eine Person festgenommen wurde; die Mehrheit der Täter konnte entkommen. Besonders dramatisch war ein Fall in Konradsreuth, wo vier Tatverdächtige nach einem Wildunfall festgenommen wurden. Diese sind nun wegen schweren Bandendiebstahls und Zerstörung von Bauwerken im Verfahren, doch die operative Herausforderung für die Polizei bleibt bestehen.

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Ort Töging am Inn, Deutschland
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