Tierquälerei im Schlachthof Wassertrüdingen: Skandal bringt Entlassungen!

Im fränkischen Wassertrüdingen entblößt ein Tierschutzskandal schwere Verstöße im größten Althennen-Schlachthof Bayerns.
Im fränkischen Wassertrüdingen entblößt ein Tierschutzskandal schwere Verstöße im größten Althennen-Schlachthof Bayerns. (Symbolbild/NAG)

Wassertrüdingen, Deutschland - Wassertrüdingen sieht sich einem massiven Tierschutzskandal gegenüber, der am 7. Mai 2025 durch Ermittlungen der Kriminalpolizei Ansbach ins Rollen kam. In einem der größten Althennen-Schlachthöfe Deutschlands, dem Buckl-Schlachthof, wurden gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgedeckt. Mehr als 500 Stunden belastendes Videomaterial, bereitgestellt von der Tierrechtsorganisation Aninova, dokumentiert Misshandlungen von Hühnern, darunter brutalste Behandlungen wie Würgen und Einklemmen.

Die bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) reagierte umgehend und untersagte den Schlachtbetrieb. Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber warnte zudem vor möglichen Engpässen bei Schlachtkapazitäten für Geflügel. Bis zu 60.000 Legehennen wurden täglich in diesem Schlachthof verarbeitet, der etwa 11 Millionen Legehennen jährlich schlachtet und damit eine zentrale Rolle in der Geflügelverarbeitung in Bayern spielt.

Ermittlungen und Konsequenzen

Die Vorwürfe sind so gravierend, dass die KBLV bereits mehrere Auflagen für eine mögliche Wiederaufnahme des Betriebs erteilt hat. So müssen unter anderem alle auf dem Filmmaterial identifizierten Mitarbeiter, die aktiv an den Misshandlungen beteiligt waren, ausgetauscht werden. Insgesamt sind im Schlachthof etwa 100 Mitarbeiter beschäftigt, 16 von ihnen in der Schlachtabteilung, die alle mit Sachkundeausweisen ausgestattet sind.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und die Bestätigung durch die Staatsanwaltschaft zeigen das ernsthafte Ausmaß der Vorfälle: In nur zwei Wochen hat Aninova 728 Tierschutzverstöße dokumentiert, darunter 311 mittlere und 288 schwere Verstöße. Der Leiter des Veterinäramts in Bayreuth, Kai Braunmiller, bezeichnete die Summe der Verstöße als „erschreckend hoch“ und kritisierte die Geschäftsführung des Schlachthofs für das Versäumnis, Missstände zu erkennen und zu beheben.

Reaktionen und weitere Entwicklungen

Nach der Bekanntwerdung der Missstände reagierten auch Kunden des Unternehmens und forderten eine umfassende Aufklärung, während einige Produkte bereits aus den Regalen genommen wurden. Das Unternehmen selbst distanziert sich von den Vorwürfen und plant arbeitsrechtliche Schritte gegen die mutmaßlich beteiligten Mitarbeiter.

Über die rechtlichen Rahmenbedingungen informierte das Tierschutzgesetz, das die Aufsicht über Schlachteinrichtungen und die Verantwortung der Betreiber regelt. Die KBLV hatte in den vergangenen 12 Monaten bei fünf Kontrollen keine schwerwiegenden Verstöße festgestellt, was die aktuelle Situation umso beunruhigender macht. Diese Vorgänge zeigen auf, wie wichtig regelmäßige und rigorose Kontrollen sind, um ein solches Versagen in der Tierhaltung zu verhindern.

Die betroffene Buckl Geflügel GmbH ist nicht nur der größte Althennen-Schlachthof in Bayern, sondern auch einer der bedeutendsten in Deutschland. Es bleibt abzuwarten, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann und welche weiteren rechtlichen Schritte gegen die Verantwortlichen eingeleitet werden.

Die Ermittlungsergebnisse und die darauf basierenden Entscheidungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben und die Diskussion über Tierschutz und Qualitätssicherung im Schlachtbetrieb weiter intensivieren. Das Schicksal der über 11 Millionen jährlich geschlachteten Legehennen könnte dabei ein entscheidender Faktor für die zukünftige Regulierung sein.

Für weitere Informationen zu den rechtlichen Aspekten des Tierschutzes können Details im Tierschutzgesetz nachgelesen werden.

Details
Ort Wassertrüdingen, Deutschland
Quellen