Mehr Klarheit im Stadion: DFB startet Durchsagen für Schiedsrichter-Entscheidungen!

München, Deutschland - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Pilotprojekt initiiert, das darauf abzielt, die Transparenz von Schiedsrichterentscheidungen im deutschen Profifußball zu erhöhen. Dies wurde erstmals am 2. Februar 2025 während des Spiels zwischen Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim (3:1) umgesetzt, als Schiedsrichter Robin Braun die erste Durchsage live im Stadion tätigte. Dieses Projekt wird in neun ausgewählten Stadien der Bundesliga und 2. Liga bis zum Ende der aktuellen Saison getestet (sueddeutsche.de)

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Jochen Drees, Leiter Innovation und Technologie der Schiedsrichter, hat sich für die Einführung von Videoszenen im Stadion ausgesprochen. Dies könnte dazu beitragen, Entscheidungen für das Publikum nachvollziehbarer zu machen. Schiedsrichter geben durch Lautsprecher Informationen über überprüfte Szenen, das Ergebnis der Überprüfung sowie ihre finale Entscheidung bekannt. Dieses Vorgehen soll vor allem dann angewendet werden, wenn der Schiedsrichter eine Entscheidung am Monitor überprüft oder auf einen Hinweis des Video-Assistenten reagiert (dfl.de).

Testphase und Eckdaten

Das Pilotprojekt startete am 20. Spieltag in der Bundesliga und umfasst 67 Spiele bis zum Saisonende. An der Testphase nehmen prominent platzierte Clubs teil, darunter der FC Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen. Die ersten fünf Partien fanden vom 1. bis 2. Februar statt und umfassten unter anderem Spiele zwischen Fortuna Düsseldorf und SSV Ulm sowie FC St. Pauli gegen FC Augsburg (dw.com).

Schiedsrichter-Chef Knut Kircher zieht ein positives Zwischenfazit aus den ersten Durchsagen: Der Einsatz war weniger turbulent als ursprünglich befürchtet und die technische Umsetzung wird insgesamt als gut beurteilt. Allerdings gibt es noch Verbesserungspotenzial in der Präsentation und bei den Inhalten der Durchsagen. Die Schiedsrichter selbst haben unterschiedliche Erfahrungen mit dieser neuen Form der Kommunikation gemacht, wobei die meisten positive Rückmeldungen geben, während einige sich skeptisch zeigen.

Ausblick und Weiterentwicklung

Entscheidungen über die Fortführung der Durchsagen werden von der Liga getroffen, und die Schiedsrichter-Ausbildung umfasst nun spezielle Schulungsmaßnahmen zu diesem Thema. Sollte das Projekt in der nächsten Saison fortgesetzt werden, könnte die Integration von „Public Announcement“ ein Schwerpunkt der Saisonvorbereitung sein. Zu beachten ist, dass es in etwa jeder dritten Partie zu einer Intervention des Video-Assistenten erwartet wird, was möglicherweise zu längeren Spielunterbrechungen führen kann, jedoch besteht aktuell keine Planung zur Einblendung von Videoszenen auf Stadionleinwänden.

Insgesamt ist das Ziel dieses Pilotprojekts, die Nachvollziehbarkeit von Schiedsrichterentscheidungen zu erhöhen und das Verständnis der Fans zu verbessern. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass solche Durchsagen in anderen Sportarten bereits üblich sind, und die DFL hofft, durch dieses Experiment die Integration des Video-Assistenten im Fußball weiter zu optimieren.

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Ort München, Deutschland
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