KessTech in der Krise: Insolvenzverfahren für einstigen Auspuff-Giganten!

Salzburg, Österreich - MEC GmbH, bekannt als KessTech, hat Insolvenz im Eigenverwaltungsverfahren angemeldet. Dieses Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Harley-Davidson-Auspuffanlagen spezialisiert hat, war einst der Weltmarktführer in diesem Bereich. Am 1. März 2025 wurde der Antrag zur Insolvenz vom Amtsgericht Bamberg genehmigt. Laut Geschäftsführer Patric Schneider sind die Ursachen der Insolvenz vielschichtig, wobei er „Altlasten aus der Vergangenheit“ als einen der Hauptgründe anführt. Daneben spielen strategische Fehlentscheidungen, technische Herausforderungen sowie Lieferkettenprobleme eine entscheidende Rolle.

Die Probleme des Unternehmens haben sich bereits Ende 2024 akzentuiert, was letztendlich zur Insolvenzanmeldung führte. Trotz dieser schwierigen Situation plant KessTech, die Produktion und Auslieferung weiterhin zuverlässig aufrechtzuerhalten. Für bestehende Kunden bleiben alle Garantie- und Gewährleistungsansprüche bestehen. Die Unternehmensführung hat klare Ziele: eine komplette Neuaufstellung und Neugestaltung der Finanzierungsstruktur zur nachhaltigen Entschuldung. Ruhr24 berichtet.

Hintergründe zur Insolvenz

KessTech, das seit Jahrzehnten elektronische Klappenauspuffanlagen produziert, wurde 1984 von Roland Keß gegründet. Das Unternehmen war 2016 weltweit führend in seinem Marktsegment. In den letzten Jahren traten jedoch zahlreiche wirtschaftliche und technische Schwierigkeiten auf. Geschäftsführer Patric Schneider stellt klar, dass die Übernahme des Unternehmens durch seine Familie im Jahr 2023 und die darauffolgenden Maßnahmen nicht ausreichten, um die Marke vollständig zu stabilisieren. „Fehlstrategien in der Vergangenheit“ und die damit verbundenen Altschulden haben das Unternehmen in eine kritische Lage gebracht, so T-Online.

Ein weiteres wichtiges Element der Insolvenz ist die Hoffnung auf eine erfolgreiche Sanierung. Jan Markus Plathner wurde als Sachwalter eingesetzt. Er lobt das Engagement der Geschäftsführung und der Mitarbeiter und sieht die Möglichkeit einer vorteilhaften Restrukturierung. KessTech hat bereits Schritte unternommen, um neue Investoren zu gewinnen und möchte das Vertrauen von Händlern und Kunden zurückgewinnen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, seine Vertriebskanäle und die Händlerstruktur zu optimieren, insbesondere im Bereich „Customizing Harley-Davidson“.

Marktentwicklung und Herausforderungen

Die Insolvenz von KessTech spiegelt die gegenwärtigen Herausforderungen in der Motorradbranche wider. Besonders der Handel mit Harley-Davidson-Motorrädern hat stark gelitten. Zum Beispiel wurde der Harley-Davidson Vertragshändler Harley-Davidson Salzburg gezwungen, am 10. Dezember 2024 Insolvenz mit Sanierung in Eigenregie anzumelden. Die Verkaufszahlen sind stark rückläufig; der Händler verkaufte 2024 nur etwa 30 Neumotorräder verglichen mit bis zu 140 pro Jahr in der Vergangenheit, berichtet Bike und Business.

Anhaltende wirtschaftliche Probleme und ein Konjunktureinbruch haben den Markt zusätzlich belastet. Die insgesamt rund eine Million Euro an Verbindlichkeiten bei etwa 35 Gläubigern verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Situation bei vielen Händlern und Zulieferern in der Branche.

In den nächsten Jahren strebt KessTech an, eine führende Position im Harley-Davidson-Zubehörmarkt zurückzugewinnen und dabei gezielt auf Qualität und Innovation zu setzen. Das Team sucht aktiv nach Fachkräften in der Produktion und Entwicklung, um den eingeschlagenen Weg der Restrukturierung erfolgreich zu gestalten.