Pappano glänzt, Kosky enttäuscht: Wagners Walküre in London unter der Lupe!

Antonio Pappano dirigiert Wagners "Walküre" am Royal Opera House in London. Aufführung am 14. Mai live in Kinos übertragen.
Antonio Pappano dirigiert Wagners "Walküre" am Royal Opera House in London. Aufführung am 14. Mai live in Kinos übertragen. (Symbolbild/NAGW)

Pappano glänzt, Kosky enttäuscht: Wagners Walküre in London unter der Lupe!

Royal Opera House, London, Vereinigtes Königreich - Am 8. Mai 2025 wird die renommierte Aufführung von Wagners „Walküre“ im Royal Opera House in London ein besonderes Ereignis sein. Unter der Leitung von Antonio Pappano, der bis zur letzten Saison Musikchef des Hauses war und dessen Abschied naht, wird dieses Meisterwerk eines der zentralen Highlights im Opernkalender darstellen. Die komplette Aufführung wird mit einer Dauer von fünfdreiviertel Stunden viele Zuschauer in ihren Bann ziehen.

Pappano wird für seine künstlerische Leistung gewürdigt, insbesondere für seine „Ring“-Premiere in der übernächsten Saison. Dieses Werk ist Teil von Richard Wagners umfangreichem Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“, zu dem die „Walküre“ als zweites Werk gehört. Sie behandelt komplexe Familienverhältnisse und ist bekannt für ihre kraftvolle Musik, die vor allem die Liebenden Siegmund und Sieglinde in den Mittelpunkt rückt.

Kritik an der Inszenierung

Die musikalische Darbietung unter Pappano wird allgemein als flüssig, stimmungsvoll und vertraut gelobt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Qualität der Streicher und des Blechbläserensembles gelegt. Im Gegensatz dazu findet die Inszenierung von Barrie Kosky weniger Anklang. Kritiker bemerken, dass Kosky seine Perspektive vom „Rheingold“ fortsetzt, indem Erda als nackte, uralte Frau dargestellt wird. Diese konventionelle Herangehensweise wird von vielen als wenig innovativ empfunden.

Die Besetzung bringt einige Veränderungen mit sich: Natalya Romaniw springt für die schwangere Lise Davidsen als Sieglinde ein, während Stanislas de Barbeyrac als Siegmund und Solomon Howard als Hunding auftritt. Darüber hinaus haben Christopher Maltman (Wotan) und Elisabet Strid (Brünnhilde) mit den hohen Anforderungen ihrer Rollen zu kämpfen, was sich in ihrer Darbietung bemerkbar macht.

Live-Übertragung in die Kinos

Besonders hervorzuheben ist die Live-Übertragung der Aufführung am 14. Mai in ausgewählten Kinos, die es einem breiten Publikum ermöglichen wird, dieses fünfdreiviertel Stunden lange Stück zu erleben. Wagner, der als einer der einflussreichsten Komponisten des 19. Jahrhunderts gilt, hat mit seiner Technik des „Leitmotivs“ eine komplexe musikalische Landschaft geschaffen, die bis heute Musiker inspiriert. In der „Walküre“ sind einige seiner bekanntesten Motive enthalten, wie die berühmte „Nothung“-Schwertmelodie und die Melodie der Zwillingsliebe.

Die „Ride of the Valkyries“, ein markantes Musikstück, eröffnet den dritten Akt. Diese Szene, die die fantastischen Walküren beschreibt, die gefallene Helden vom Schlachtfeld abholen, kündigt Wotans herzzerreißenden Abschied von seiner rebellischen Tochter Brünnhilde an. Die „Walküre“ bleibt die am häufigsten aufgeführte Oper im gesamten Ring-Zyklus und zieht Opernliebhaber sowie Kunstinteressierte weltweit in ihren Bann.

Wagner selbst fand Unterstützung von König Ludwig II., der bedeutend zur Etablierung seines Schaffens beitrug, und gründete das Bayreuth Festspielhaus, das speziell für den „Ring“-Zyklus erbaut wurde. Diese Förderung und der Einfluss Wagners haben sein Werk tief in die Musikgeschichte eingegraben, wie beispielsweise seine revolutionäre Herangehensweise an das Musikdrama zeigt. Richard Wagner hinterlässt ein Vermächtnis, das tief in der Kultur verwurzelt ist und die Entwicklung von Oper und Musik nachhaltig beeinflusste.

Details
OrtRoyal Opera House, London, Vereinigtes Königreich
Quellen