Papst Franziskus verstorben: Das Erbe eines wegweisenden Pontifex

Vatikanstadt, Italien - Am Ostermontag, dem 25. April 2025, ist Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben. Die Todesursache waren die Folgen eines Schlaganfalls, der sich als krönender Abschluss eines ohnehin geprägten gesundheitlichen Werdegangs zeigte. Im Frühjahr 2023 war er aufgrund einer schweren Lungenentzündung 38 Tage im Krankenhaus behandelt worden. Zuletzt lebte er in seiner Residenz im Vatikan.

Franziskus, der seit März 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche war, gehört zu den prägenden Persönlichkeiten der letzten Jahre. Wähl angeführt nach dem Rücktritt seines Vorgängers Benedikt XVI., war er der erste nicht-europäische Papst seit mehr als 1.200 Jahren. Bemerkenswert ist, dass Benedikt XVI. im Jahr 2022 im Alter von 95 Jahren verstarb.

Der letzte Segen und der Ausblick auf ein neues Konklave

Am Ostersonntag, nur einen Tag vor seinem Tod, spendete Franziskus noch den Segen Urbi et Orbi vor Zehntausenden von Gläubigen. Sein Tod hinterlässt eine Vakanz auf dem Papststuhl, und ein Konklave zur Wahl eines neuen Papstes wird in der Sixtinischen Kapelle stattfinden. Wahlberechtigt sind die Kardinäle unter 80 Jahren. Der Nachfolger von Franziskus wird der 267. Papst sein. Zwischen dem Tod des Pontifex und der Beisetzung wird eine neuntägige Trauerzeit, auch als Novendiale bekannt, observiert.

Während seiner Amtszeit hatte Franziskus mit verschiedenen gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter eine Darmoperation im Jahr 2021 und wiederkehrende Knieleiden. Trotz dieser Einschränkungen äußerte er sich weiterhin zu wichtigen kirchlichen und weltpolitischen Themen. Im Herbst 2024 sollte die Weltsynode abgeschlossen werden, ein Projekt zur Bestandsaufnahme der katholischen Kirche, in dem Frauen erstmals direkt beteiligt wurden. Allerdings blieb die Umsetzung konkreter Reformen aus.

Der Vatikan im Wandel

Die Rolle des Vatikans hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Früher waren Päpste mächtige Landesherren. Heute ist der Vatikanstadt ein Mikrostaat und gibt dem Papst die Möglichkeit, eine gewisse Souveränität und Mitgestaltung der Weltpolitik zu haben. Dieser Wandel ist Teil einer umfangreichen Entwicklung vom alten Kirchenstaat zur heute bestehenden Vatikanstadt, die seit 1929 existiert. Jörg Ernesti, ein Kirchenhistoriker, dokumentiert diese Transformation in einem neuen Buch. Das alte Kirchenstaat endete 1870, und seither hat sich der Vatikan als ein Land etabliert, mit internationalem Status und diplomatischen Beziehungen zu 180 Staaten.

Allerdings sieht Ernesti auch Herausforderungen, wie etwa die Ineffizienz der Verwaltung und die Notwendigkeit, aktuelle Erfordernisse zu erfüllen. Die Lateranverträge von 1929 haben eine Identifikation von Katholiken mit dem Mussolini-Regime zur Folge gehabt, was zu internen Spannungen führen könnte. Zudem räumt die absolute Monarchie des Vatikans ohne Gewaltenteilung Probleme in der Machtkontrolle ein. Finanzskandale und der begrenzte Einfluss von Frauen in Führungspositionen sind aktuelle Herausforderungen, denen Papst Franziskus zwar entgegenzuwirken versuchte, die jedoch weiterhin relevant bleiben.

In Anbetracht der Geschichte und der aktuellen geopolitischen Lage wird der Vatikan wohl auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in der internationalen Diplomatie spielen. Die Expertise in der Außenpolitik, die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der UN und das Potenzial zur Kooperation mit anderen Religionsgemeinschaften könnten weiterhin zur Stärkung der Position des Vatikans beitragen.

Die katholische Kirche und ihre Gläubigen stehen nun an einem kritischen Wendepunkt. Der Nachfolger von Papst Franziskus wird die Richtung festlegen müssen, die die katholische Kirche in den kommenden Jahren einschlagen wird.

Insgesamt stellt der Tod von Papst Franziskus nicht nur einen Verlust für die katholische Kirche dar, sondern wirft auch Fragen zur zukünftigen Führung und zu den Herausforderungen auf, die der Vatikan bewältigen muss. Als Berg der Glaubensgemeinschaft wird die nächste Wahl im Konklave von großer Bedeutung sein und könnte weitreichende Veränderungen mit sich bringen.

Details
Vorfall Tod
Ursache Folgen eines Schlaganfalls
Ort Vatikanstadt, Italien
Quellen