Chamer Naturschützer fordern Bahn-Ausbau für bessere Mobilität!

Chamer Naturschützer fordern Bahn-Ausbau für bessere Mobilität!
Die Chamer Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) ist nicht gerade zimperlich, wenn es um die Zukunft der Schieneninfrastruktur geht. Sie fordern dringend Investitionen in den Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Regensburg und Furth im Wald. Laut einem Bericht von Mittelbayerische ist diese Verbindung bis Schwandorf nicht nur eingleisig, sondern auch nicht elektrifiziert. Das bremst nicht nur den Bahnverkehr, sondern auch die dringend benötigte Verkehrswende.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Barrierefreiheit am Bahnhof Cham. Das macht es vielen Reisenden, besonders jenen mit eingeschränkter Mobilität, schwer, die Bahn zu nutzen. Die Bundesregierung hat zwar Programme zur Schaffung barrierefreier Bahnhöfe ins Leben gerufen, doch die Umsetzung liegt nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in der Verantwortung der Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Forderungen des BN sind in einem breiteren Kontext zu sehen. Der Verkehrssektor zählt zu den größten Emittenten von Treibhausgasen in Deutschland, mit einem Anteil von etwa 20 Prozent im Jahr 2022. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Emissionen bis 2030 um fast 50 Prozent gesenkt werden. Laut BNW stagnieren die Emissionen im Verkehrsbereich seit Jahren, was einen ernsthaften Handlungsbedarf zeigt.
Die Kritik des BN geht auch an die geplante Verlegung der Staatsstraße 2140 zwischen Bad Kötzting und Grafenwiesen. Eine neue Trasse soll auf die unverbaute andere Talseite verlegt werden, was einen massiven Eingriff in die Natur darstellt. Mit geschätzten Kosten von mindestens 18 Millionen Euro könnte dieses Geld aus Sicht des BN besser in den Bahnausbau investiert werden. Eine leistungsfähige Schienenverbindung sei nicht nur für die Mobilität, sondern auch für die Zukunftsperspektiven des ländlichen Raums und für den Klimaschutz wichtig.
Weichen für die Zukunft stellen
Die Maßnahmen zur Barrierefreiheit sind nicht nur ein buchstäbliches Mindestangebot, sondern könnten auch einen hohen gesellschaftlichen Nutzen bringen. Der BN betont, dass die Schaffung von Barrierefreiheit ein zentrales Anliegen für den gesamten Bahnsektor sein muss. Das Bundesministerium hat bereits Programme zur Förderung der Barrierefreiheit etabliert; die konkrete Umsetzung liegt jedoch häufig an den zuständigen Unternehmen.
Ein verstärkter Fokus auf die Schieneninfrastruktur könnte nicht nur das Reisen erleichtern, sondern auch zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen. In Anbetracht der gegenwärtigen Herausforderungen im Verkehrsbereich ist die Forderung nach einem nachhaltigen Bahnausbau und der Schaffung von Barrierefreiheit mehr als nur ein Wunsch — es ist eine Notwendigkeit. Schließlich ist es klar: Wer die Mobilität im Land zurückbringen möchte, der muss auch die Weichen richtig stellen.