Medizinische Sensation: Frau übersteht Monate mit Schweineniere!

Towana Looney lebt mit einer genetisch veränderten Schweineniere. Ihre Transplantation könnte Medizingeschichte schreiben.
Towana Looney lebt mit einer genetisch veränderten Schweineniere. Ihre Transplantation könnte Medizingeschichte schreiben. (Symbolbild/NAG Archiv)

New York City, USA - Die medizinische Welt wird durch einen bemerkenswerten Fortschritt in der Xenotransplantation erschüttert. Towana Looney, eine 53-jährige Frau, erhielt am 25. November 2024 am NYU Langone Health Krankenhaus in New York City eine genetisch veränderte Niere eines Schweins. Sie ist die längste Empfängerin eines solchen Organs und die dritte Person weltweit, die eine dieser Transplantationen erhielt. Die Niere, bekannt als „UKidney“, wurde von der Firma Revivicor, einer Tochtergesellschaft der United Therapeutics Corporation, entwickelt und stellt einen signifikanten Schritt in der Organtransplantation dar, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat.

Die Operation, die von Chirurg Robert Montgomery geleitet wurde, kam für Looney nach einer langen und schwierigen Wartezeit von 25 Jahren auf eine Spenderniere. Aufgrund hoher Antikörperwerte war sie praktisch von der Warteliste ausgeschlossen und musste acht Jahre lang Dialyse antreten, nachdem sie aufgrund einer Schwangerschaftskomplikation schweres Nierenversagen erlitt. Die genetischen Anpassungen des Spenderschweins, das für die Transplantation verwendet wurde, umfassten das Entfernen von drei Antigenen, die eine Abstoßung auslösen könnten, sowie das Hinzufügen von sechs menschlichen Genen zur Verbesserung der Verträglichkeit.

Herausforderungen und Fortschritte

Die Forschung an Schweineorganen stößt jedoch auch auf zahlreiche Herausforderungen. Neben dem Risiko von Abstoßungen und Immunreaktionen stehen ethische Fragen im Raum. Aktuell hat die FDA der United Therapeutics Corporation die Genehmigung für eine klinische Studie mit bis zu 50 Patienten erteilt, die an Nierenversagen leiden. Diese erste Studie wird zunächst sechs Patienten umfassen, doch es bleibt unklar, wann Xenotransplantationen als reguläre Behandlung zugelassen werden können.

In den letzten zehn Jahren gab es bedeutende Fortschritte in der Xenotransplantation, die das Potenzial hat, die Transplantationsmedizin zu revolutionieren. Dazu zählen genetisch modifizierte Spenderschweine, verbesserte Organkonservierungstechniken und effizientere immunsuppressive Therapien. Im Januar 2022 fand in Baltimore die erste klinische Herztransplantation mit einem Schweineorgan statt, allerdings verstarb der Patient zwei Monate später aufgrund von Komplikationen.

Im September 2023 folgte eine zweite Herztransplantation an der University of Maryland, bei der der Patient nach 40 Tagen an einer akuten Abstoßungsreaktion starb. In New York wurden Anfang der letzten Dekade ebenfalls Herztransplantationen mit genetisch modifizierten Schweinen durchgeführt, die bis zu 60 Tage ohne Anzeichen einer Abstoßung funktionierten. Dies zeigt, dass es möglich ist, Xenotransplantate länger in Betrieb zu halten, aber die Herausforderungen sind nach wie vor enorm.

Die Forschung geht weiter

Die Pathobiologie der Xenotransplantation ist komplexer als bei herkömmlichen Transplantationen, hauptsächlich aufgrund der angeborenen Immunantwort. Menschen und nichtmenschliche Primaten produzieren Antikörper gegen bestimmte Antigene, was zu einer hyperakuten Abstoßung führen kann. Um diese Probleme zu vermeiden, zielen genetische Modifikationen darauf ab, Abstoßungsreaktionen zu verhindern. Zudem müssen Herausforderungen wie die Mikrobiologische Sicherheit adressiert werden, um die Übertragung von porzinen Mikroorganismen zu vermeiden.

Die Zukunft der Xenotransplantation bleibt spannend und herausfordernd. Während Looney monatlich am NYU Langone überwacht wird, um sicherzustellen, dass ihr Körper das Organ akzeptiert, stellen die Wissenschaftler weiterhin grundlegende Fragen zur Sicherheit und Verträglichkeit von transplantierten Schweineorganen.

Verfolgen Sie die Entwicklungen in der Xenotransplantation: Tagesspiegel, Spiegel, PMC.

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Ort New York City, USA
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