Zweifel an Letbys Mordurteilen: Experten fordern neue Beweise!

Countess of Chester Hospital, Chester, Vereinigtes Königreich - Lucy Letby, eine 35-jährige *ehemalige* Kinderkrankenschwester, wurde im August 2023 von einer Jury wegen Mordes an sieben Babys und versuchten Mordes an weiteren sieben verurteilt. Die von ihr verhängte Strafe sieht eine lebenslange Haft ohne Möglichkeit auf Entlassung vor. Diese gravierenden Verurteilungen werfen nun jedoch Fragen auf, da Zweifel an der Beweisführung der Staatsanwaltschaft aufkeimen. Insbesondere nach einem Bericht führender Neonatologen und Experten, die behaupten, es habe keinen einzigen Mord gegeben, wächst der Druck auf die Justiz.

Letby war seit Januar 2012 am Countess of Chester Hospital in der neonatologischen Einheit tätig. Nach einer Reihe unerwarteter Todesfälle von Neugeborenen zwischen Juni 2015 und Juni 2016 geriet sie ins Visier der Polizei. In diesem Zeitraum starben acht Kinder im Jahr 2015, gefolgt von fünf weiteren in der ersten Hälfte des darauffolgenden Jahres, während zuvor nur ein bis drei Todesfälle pro Jahr verzeichnet wurden.MAZ Online berichtet über die aufmerksamen Fachkräfte, die der Polizei einen möglichen Zusammenhang zwischen Letbys Anwesenheit und den Todesfällen meldeten.

Ermittlungen und Beweisführung

Die Polizei initiierte die Ermittlungen unter dem Namen „Operation Hummingbird“, die im Mai 2017 begannen. Einige der vorgelegten Beweise beinhalteten abnormalen Blutwerte und Hautverfärbungen, die auf Insulinvergiftung und Luftembolie hindeuteten. Auch die Unstimmigkeiten in den medizinischen Aufzeichnungen sowie das Entfernen von Dienstübergabeblättern aus dem Krankenhaus wurden als belastend angesehen. Trotz dieser Indizien wurden die Erklärungen des medizinischen Gutachters Dr. Dewi Evans, der als Hauptzeuge der Anklage auftrat, von Experten als umstritten angesehen.Wikipedia liefert hierzu weitere Details über die Problemstellung und die Inhalte der Beweisführung.

Letby, die im Januar 1990 in Hereford geboren wurde, zeigte während des Prozesses, dass eine chaotische Stationssituation und gravierende Behandlungsfehler möglicherweise zur hohe Anzahl der Todesfälle beitrugen. Ein Gremium von 14 Neonatologen kam zu dem Schluss, dass in keinem der 14 untersuchten Fälle Morde festgestellt werden konnten.Die BKA-Statistik macht deutlich, wie wichtig die korrekte Erhebung von Daten in solchen kriminellen Fällen ist und hebt hervor, dass die Beweislage in Letbys Fall möglicherweise nicht hinreichend gesichert ist.

Zukünftige Entwicklungen

Im August 2023 fand das Sechs-Monats-Protokoll statt, das zu den Verurteilungen führte, aber ein Wiederaufleben des Falls scheint nicht ausgeschlossen. Eine Justiz-Kommission wird darüber entscheiden, ob Letbys Fall neu verhandelt wird. Ihre Verteidigung hatte während des Prozesses nur wenige Zeugen aufgerufen, wodurch die Zweifel an der Beweisführung noch verstärkt wurden. Zudem befindet sich Letby weiterhin in Haft und wird unter Aufsicht gehalten, während auch gegen mehrere ihrer Kollegen wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird.

Die laufenden Ermittlungen zeigen, dass möglicherweise bis zu 30 weitere Fälle unter Letbys Betreuung untersucht werden müssen. Die aktuelle Situation wirft ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Vorgehensweise der Krankenhausverwaltung und der ergriffenen Maßnahmen gegen Letby auf.Wikipedia weist auf eine zunehmende Kritik an den Verantwortlichen für die Vernachlässigung der Warnungen hin, die über Jahre hinweg vor Letby ausgesprochen wurden.