Schaeffler schließt Werk in Homburg: 700 Jobs in Gefahr!

Homburg, Deutschland - Der Autozulieferer Schaeffler aus Herzogenaurach hat die Schließung eines Werks in Homburg beschlossen, was mit einem umfangreichen Stellenabbau einhergeht. Am Standort Schweinfurt sollen bis zu 700 Arbeitsplätze abgebaut werden. Insgesamt plant das Unternehmen, europaweit etwa 4.700 Stellen abzubauen, davon 2.800 in Deutschland, wie tagesschau.de berichtet.
Die wirtschaftliche Lage der Schaeffler AG gestaltet sich als herausfordernd. Insbesondere die Umstellung auf Elektromobilität sowie eine schwache Marktnachfrage setzen dem Unternehmen zu. Bereits im Vorjahr hatte das Unternehmen eine Restrukturierung angekündigt, die nun in eine umfassendere Maßnahme zur Kostensenkung mündet. Die Schließung des Werks in Homburg, das auf Medizintechnik spezialisiert ist, betrifft insgesamt 200 Stellen und soll bis Anfang 2026 abgeschlossen sein, informiert inFranken.de.
Details zur Schließung und den Stellenabbauplänen
Die genannten Einschnitte beinhalten auch die Schließungen von zwei weiteren Werken in Österreich und England. Darüber hinaus soll die Produktion von Linearprodukten aus Homburg und Taoyuan (China) künftig im rumänischen Werk in Brașov gebündelt werden, das zum zentralen Produktionsstandort für Linearkomponenten aufsteigen wird. Nach der Schließung in Homburg werden rund 1.700 Mitarbeiter am Standort weiterhin beschäftigt sein, da zwei weitere Werke aktiv bleiben.
Um die Auswirkungen des Stellenabbaus sozialverträglich zu gestalten, sollen unter anderem Freiwilligenprogramme und Altersteilzeit angeboten werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht vorgesehen. Dennoch kritisieren Gewerkschaften und Betriebsrat die Pläne und fordern alternative Lösungen, da die Maßnahmen als unverhältnismäßig angesehen werden, so Spiegel.de.
Gründe für die Umstrukturierung
Die Gründe sind innerhalb der Industrie klar: Ein zunehmender Wettbewerb und eine Flaute im Elektroautomarkt zwingen Schaeffler zu diesen drastischen Maßnahmen. Der Nettoabbau soll durch Verlagerungen auf etwa 3.700 Stellen reduziert werden. Schaeffler rechnet bis 2029 mit jährlichen Einsparungen von etwa 290 Millionen Euro, wobei ein einmaliger Aufwand von rund 580 Millionen Euro für den Stellenabbau eingeplant ist. Die erzielten Einsparungen resultieren auch aus Kostensynergien, die aus der Übernahme von Vitesco resultieren und die Integration des Unternehmens in die Schaeffler-Group vorantreiben sollen.
Die wirtschaftlichen Zahlen hinterlassen einen düsteren Eindruck: Im dritten Quartal sanken die Erlöse um 2,6%, und das Betriebsergebnis vor Sondereffekten fiel dramatisch um 44,9% auf 187 Millionen Euro. In Anbetracht dieser Entwicklungen werden in den nächsten zwei Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Anpassung an die veränderten Marktbedingungen nötig sein.
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Ort | Homburg, Deutschland |
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