Kampf um Friedenau: Leerstand des Geisterhauses bleibt ungelöst!

Stubenrauchstraße 3, 12157 Berlin, Deutschland - In Berlin-Friedenau kämpfen Aktivisten seit 2007 gegen den Leerstand eines historischen Jugendstilhauses an der Kreuzung Odenwald Ecke Stubenrauchstraße. Die Initiative, die sich für die Sanierung und soziale Nutzung des mittlerweile seit 2014 illegalen Leerstands einsetzt, hat am 1. Mai 2025 mutig das Gebäude betreten und Transparente mit kritischen Slogans wie „Eigentum verpflichtet, hier wird es vernichtet“ angebracht. Trotz der seit Jahren anhaltenden Forderungen nach einer Umnutzung des Hauses zeigt die Eigentümerin, eine ältere Dame, keinerlei Bereitschaft zur Sanierung, wodurch das Haus weiter verfällt.

Die Nachbarschaftsinitiative hat seit fast einem Jahrzehnt durch Anfragen, Gespräche und Kundgebungen versucht, die Situation zu verbessern. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat bereits mehr als 200.000 Euro an Bußgeldern gegen die Eigentümerin verhängt. Diese reagiert jedoch mit Klagen und blockiert damit jegliche Fortschritte. Die Initiative äußert Bedenken, dass eine Zwangsversteigerung des Hauses, die im Raum steht, letztendlich zu einem Abriss und Neubau von Eigentumswohnungen führen könnte. Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler kritisiert die Blockadehaltung der Bezirke und kündigt weitere Gespräche an.

Der rechtliche Rahmen und neue Ansätze

Das in die Jahre gekommene Mietshaus in der Stubenrauchstraße 3 ist denkmalgeschützt und gehört zu den Schwestern von FLORA. Ein neuer Eigentümer hat das Objekt vor sechs Jahren übernommen, doch Fortschritte in der Sanierung sind schleppend. Bis Ende 2022 hatte der Bezirk eine Genehmigung für den Leerstand erteilt, doch seither hagelt es Bußgeldforderungen ohne erkennbare Fortschritte. Die Nachbarschaftsinitiative kritisiert diesen jahrelangen Leerstand als inakzeptabel und fordert mehr öffentliche Aufmerksamkeit für den skandalösen Zustand.

Die Stadt Berlin verzeichnet seit 2014 ein Gesetz gegen Leerstand, das es ermöglicht, Treuhänder zur Sanierung von Wohnraum einzusetzen, sollten Eigentümer nicht reagieren. Ein Pilotprojekt namens „Treuhänder“ wurde Ende 2022 ins Leben gerufen, jedoch ist bisher keine Umsetzung erfolgt. Der Plan sieht vor, im Falle von Untätigkeit Eigentümer vorübergehend zu enteignen, um notwendige Sanierungen durchzuführen.

Alternative Ansätze zur Bekämpfung des Leerstands

Um den dringend nötigen Wohnraum in Deutschland zu schaffen, wurden zudem Plattformen wie die vom Bundesbauministerium initiierte Online-Plattform „Potenzial Leerstand“ vorgestellt. Diese bietet Informationen zur Reaktivierung leerstehender Immobilien und richtet sich an Kommunen sowie Akteure der Wohnungswirtschaft. Im Fokus stehen Erfolgsgeschichten von Städten wie Naumburg und Breuna, die leerstehende Gebäude effektiv in Wohnraum umgewandelt haben. Die Plattform zeigt, wie rechtliche und finanzielle Instrumente kombiniert werden können, um Leerstand aktiv zu bekämpfen.

Die Herausforderungen rund um die Nutzung von Leerstand sind vielschichtig. Die Nachbarschaftsinitiative in Friedenau bleibt fest entschlossen, für eine soziale Lösung zu kämpfen und hofft, dass durch öffentlichen Druck Bewegung in die festgefahrene Situation kommt.

Details
Vorfall Leerstand
Ort Stubenrauchstraße 3, 12157 Berlin, Deutschland
Schaden in € 200000
Quellen