Oberhausen ehrt Geschichte: 67 alte Hausnamen auf neuen Tafeln!

In Oberhausen wurden historische Haus- und Hofnamen dokumentiert, um die lokale Identität und Traditionen zu bewahren.

In Oberhausen wurden historische Haus- und Hofnamen dokumentiert, um die lokale Identität und Traditionen zu bewahren.
In Oberhausen wurden historische Haus- und Hofnamen dokumentiert, um die lokale Identität und Traditionen zu bewahren.

Oberhausen ehrt Geschichte: 67 alte Hausnamen auf neuen Tafeln!

In Oberhausen hat ein spannendes Projekt zum Erhalt der historischen Identität der Gemeinde neue Akzente gesetzt: Die Dokumentation und die Beschilderung von 67 Gebäuden sind erfolgreich abgeschlossen worden. Diese Aktion, die unter der Federführung von Archivar Bernhard Jenisch stattfand, wurde tatkräftig von der Regierung von Oberbayern unterstützt. Ziel war es, die ehemaligen Haus- und Hofnamen, die früher weit verbreitet waren, in Erinnerung zu rufen und für zukünftige Generationen zu bewahren. Merkur berichtet, dass dafür in allen Ortsteilen neue Infotafeln aufgestellt wurden, die einen Einblick in die reichhaltige Geschichte dieser Namen geben.

Ein Rückblick auf die Bedeutung der Hofnamen zeigt, dass diese Bezeichnungen in der Zeit vor der Einführung von Straßennamen und Hausnummern im Jahr 1784 die einzige individuelle Möglichkeit waren, ein Anwesen zu kennzeichnen. Alte Hausnamen wurden oft von Nachbarn oder Grundherrschaften vergeben und hatten nicht nur eine praktische, sondern auch eine sozial verbindende Funktion innerhalb der Gemeinschaft. Häufig erzählen diese Namen Geschichten über die früheren Bewohner und deren Lebensumstände. Ein Bindeglied, das auch heute noch spürbar ist, selbst wenn die Eigentümer über die Jahre wechseln, bleiben die Namen vielfach erhalten.

Die Rolle der Flurnamenforschung

In Bayern befasst sich der Verband für Orts- und Flurnamenforschung mit der Dokumentation und dem Erhalt der Flur- und Hausnamen. Dieser Verband, der unter anderem seit 2016 auch in einem bundesweiten Verzeichnis verankert ist, hat über 10 Millionen Flurnamen sowie rund 50.000 Hausnamen in Bayern erfasst. Diese Namen zeugen nicht nur von der Geschichte, sondern auch von der engen Beziehung der Menschen zur Landschaft und ihrem Arbeitsumfeld. Sie sind ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur und Identität.

Besonders hervorzuheben ist, dass die Flurnamenforschung in Bayern einzigartig ist: Anders als in vielen anderen Bundesländern wird sie nicht von staatlichen Institutionen, sondern von engagierten Vereinen wie dem genannten Verband getragen. Dieser setzt sich aktiv dafür ein, das Wissen um die historischen Namen zu dokumentieren und zu fördern. Das Flurnamenarchiv des Verbands sammelt seit 1920 relevante Informationen und stellt diese sowohl Forschern als auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Es bietet zudem Unterstützung für Gemeinden, die sich um die Erhaltung ihrer Flurnamen kümmern.

Durch solche ehrgeizigen Projekte wie in Oberhausen wird nicht nur zur Bewahrung des kulturellen Erbes beigetragen, sondern auch das Bewusstsein für die Identität und Geschichte der Region geschärft. So wird jeder Hofname, der heute auf einer Infotafel prangt, zum kleinen Geschichtenerzähler, der die Geschichten der Vergangenheit lebendig hält.