Bayerns Spargelsaison startet: Sonne, Hoffnung und große Herausforderungen!
Schrobenhausen, Deutschland - Die Spargelernte in Bayern steht vor der Tür. Laut der Süddeutschen Zeitung wird die Ernte voraussichtlich im März beginnen. Besonders in Schrobenhausen könnte bereits Ende kommender Woche mit dem Stechen des Spargels begonnen werden. In Franken und Niederbayern ist die Ernte für Ende März beziehungsweise die erste April-Hälfte geplant. Die offizielle Eröffnung der Spargelsaison findet in Schrobenhausen am 3. April auf dem Viktualienmarkt in München statt.
Peter Strobl, Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern, äußert sich optimistisch über die kommende Saison. Allerdings benötigt es mehr Sonne, um die Böden ausreichend zu erwärmen, da die Spargelfelder nicht beheizt sind. Doch die Erzeuger stehen vor Herausforderungen: Die Rekrutierung von Erntehelfern gestaltet sich zunehmend schwierig, was durch die steigenden Mindestlöhne und Energiekosten noch verschärft wird. Strobl befürchtet zudem, dass der Absatz geringer ausfallen könnte, da Verbraucher im Lebensmittelbereich zunehmend sparen. In der vergangenen Saison konnte trotz ähnlicher Ängste noch ein guter Absatz erzielt werden.
Erntehelfer und ihre Bedingungen
In der Saisonarbeit sind viele Arbeitskräfte aus Osteuropa auf den Feldern aktiv. Aktuelle Informationen von Proplanta weisen darauf hin, dass für diese Arbeitnehmer der gesetzliche Mindestlohn gilt. Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg, Katja Karger, berichtete von Fortschritten in Bezug auf Gesundheitsschutz, Unterkunft und Arbeitsbedingungen. Dennoch halten sich nicht alle Betriebe an die vereinbarten Vorgaben, was in einigen Fällen zu schlechten Wohnbedingungen für Saisonarbeiter führt. Ein Runder Tisch im Agrarministerium soll dabei helfen, diese Missstände zu beheben.
Im Jahr 2023 waren in Deutschland 243.000 Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig, wie aus einem Bericht von Deutschlandfunk hervorgeht. Rund 70 Prozent dieser Arbeitskräfte stammen aus Rumänien, etwa 25 Prozent aus Polen. Der Mindestlohn für diese Erntehelfer liegt bei 12,41 Euro pro Stunde, viele Betriebe zahlen jedoch auf Akkordbasis, was höhere Verdienste ermöglichen kann.
Herausforderungen durch Kostensteigerungen
Trotz der Notwendigkeit von Saisonarbeitern in der Landwirtschaft beklagen viele Betriebe steigende Produktionskosten durch den hohen Mindestlohn. Gewerkschaften kritisieren außerdem, dass kurzfristig Beschäftigte oft keine Sozialversicherungsansprüche erwerben, was ihre Situation zusätzlich belastet. Diese Problematik wird noch verstärkt durch einen massiven Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft in Rumänien, der sogar bereits zu Betriebsaufgaben führt.
Insgesamt stellt die anstehende Spargelsaison für die bayerischen Erzeuger eine Herausforderung dar. Die rückläufigen Anbauflächen und die steigenden Kosten drücken auf die Gewinnmargen, während gleichzeitig die Nachfrage der Verbraucher nach frischem Spargel nach wie vor hoch bleibt.
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Ort | Schrobenhausen, Deutschland |
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