Münchener Forscher entwickeln sanfte Lösung zur Gewichtsreduktion!

München, Deutschland - Forschende aus München haben ein neues Abnehmmedikament entwickelt, das nicht nur den Fettverlust im Blick hat, sondern auch den Erhalt der Muskelmasse fördern soll. Insbesondere durch den Hype um die „Abnehmspritze“ Ozempic, die den Wirkstoff Semaglutid enthält und von Prominenten wie Kim Kardashian und Elon Musk beworben wird, gewinnen innovative Lösungen zur Gewichtsreduktion an Bedeutung. Das Medikament, ursprünglich zur Blutzuckersenkung bei Typ-2-Diabetes gedacht, sorgt mittlerweile durch seine Nebenwirkungen für eine rapide Gewichtsabnahme. Leider geschieht dies oft ohne medizinische Indikation, was potenziell gesundheitliche Risiken birgt, insbesondere beim Verlust von Muskelmasse, was besonders im Alter kritisch ist.

Neben der klassischen Gewichtsreduktion ist auch der Jojo-Effekt ein häufiges Problem, bei dem das verlorene Fett nach Absetzen des Medikaments schnell zurückkehrt. Das führt dazu, dass Menschen, die Ozempic nutzen, wieder in alte Muster zurückfallen könnten. Diese Problematik wird zusätzlich durch gefälschte Rezepte für Semaglutidpräparate verschärft, was für Diabetiker ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellt.

Forschung im Fokus

Die „HyperMet“-Forschungsgruppe unter der Leitung von Professor Dr. Henning Wackerhage und Professorin Dr. Hanna Taipaleenmäki arbeitet an einer schonenderen Lösung zur Gewichtsreduktion. Das Forschungsprojekt wird über acht Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und ist in zwei Phasen unterteilt: Die erste Phase untersucht die Rolle der Muskulatur auf Stoffwechselprozesse. In der zweiten Phase liegt der Fokus darauf, wie Muskelerhalt und -hypertrophie Patienten mit Stoffwechselerkrankungen helfen können.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass gezielter Muskelaufbau vor Diabetes schützt und gleichzeitig den Fettabbau fördert. Eine Kombination von Muskelhypertrophie-Therapien mit herkömmlichen Gewichtsabnahme-Medikamenten könnte potenziell Nebenwirkungen minimieren. Das Forschungsteam betont darüber hinaus die Bedeutung von Bewegung und gesunder Ernährung als Grundlage für eine nachhaltige Gewichtsreduktion. Zu Beginn des Projekts wurde ein Krafttraining durchgeführt, um den Teilnehmenden das Engagement für einen gesunden Lebensstil näherzubringen.

Neue Ansätze zur Diagnostik von Adipositas

Die Herausforderungen im Umgang mit Adipositas werden jedoch nicht nur durch neue Medikamente, sondern auch durch verbesserte diagnostische Methoden angegangen. Experten betonen, dass der Body-Mass-Index (BMI) allein unzureichend als Diagnoseinstrument ist. BMI misst nicht direkt Körperfettanteil oder dessen gesundheitliche Auswirkungen und führt häufig zu Fehldiagnosen, indem muskulöse Personen fälschlicherweise als adipös betrachtet werden.

Ein neues Rahmenwerk zur Definition von Adipositas, das klinische und präklinische Adipositas unterscheidet, soll zukünftig die Diagnostik verbessern. Klinische Adipositas bezieht sich auf überschüssiges Körperfett, das zu Organfunktionsstörungen führt, während präklinische Adipositas ohne aktuelle gesundheitliche Probleme besteht, aber ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten darstellt. Eine gezielte Identifikation von Personen, die eine Behandlung benötigen, soll mit verbesserten Methoden wie der Taillenumfangmessung und direkten Körperfettanalysen möglich sein, um unnötige Therapien zu vermeiden.Helmholtz Munich berichtet.

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen sind enorm. Menschen mit klinischer Adipositas sollen evidenzbasierte Therapien erhalten, um ihre Organfunktion und Lebensqualität zu verbessern. Für Präventionsmaßnahmen wird nun das regelmäßige Monitoring und gezielte Beratung in Betracht gezogen, um das Risiko für zukünftige Gesundheitsprobleme zu minimieren.

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Ort München, Deutschland
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