Zugvögel kehren zurück: München ruft zum Schutz der Wiesenbrüter auf!

München, Deutschland - Der Frühling bringt nicht nur die ersten Blumen, sondern auch die Rückkehr der Zugvögel nach München, besonders der gefährdeten Wiesenbrüter wie Feldlerche und Kiebitz. Diese Vögel wählen zur Brutzeit oft Nistplätze in Wiesen und Weiden, die sich fernab von Wegen und Gebäuden befinden. Doch das zunehmende Freizeitverhalten von Wanderern, Radfahrern und freilaufenden Hunden stellt eine Gefahr für die Nistplätze der Wiesenbrüter dar. Störungen können dazu führen, dass die Vögel ihre Nester panisch verlassen, was fatale Folgen für ihre Eier und Jungtiere haben kann, die dann beispielsweise unterkühlen oder von Raubtieren gefressen werden.
Die Stadt München hat daher eine Kampagne ins Leben gerufen, um auf die Gefahren für die Wiesenbrüter aufmerksam zu machen. Die Bürger werden gebeten, von Anfang März bis September auf Wegen zu bleiben und Wiesen sowie Felder zu meiden. Insbesondere in Naturschutzgebieten, wie dem „Südlichen Fröttmaninger Heide“, gilt vom 1. März bis 31. Juli ein striktes Wegegebot. Dies ist notwendig, um die Lebensräume der Wiesenbrüter zu schützen und die Bruterfolge zu gewährleisten. Die neuen Infotafeln vor Ort erläutern die Einhaltungen dieser Regeln.
Die Rolle der Landwirtschaft
Auch die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle für das Überleben der Wiesenbrüter. Zu frühes Mähen der Wiesen kann Gelege zerstören und die Jungvögel töten. Um dem entgegenzuwirken, haben Landwirte ein berechtigtes Interesse daran, den optimalen Mähzeitpunkt abzuwarten, der idealerweise dann liegt, wenn die Gräser blühen, aber noch nicht strohig sind. Traditionell wurde der erste Schnitt der Wiesen in früheren Zeiten am 23. Juni, dem Johannistag, vorgenommen. Zunehmend unterstützen staatliche Förderprogramme die Landwirte darin, den ersten Schnitt hinauszuzögern, was nicht nur den Wiesenbrütern, sondern auch Rehkitzen und anderen Wildtieren zugutekommt.
Bayerische Schutzmaßnahmen und Programminitiativen
Die Bestände der klassischen Wiesenbrüter in Bayern sind seit Jahren stark rückläufig. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde das „Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter“ ins Leben gerufen. Dieses zielt darauf ab, umfangreiche Schutzmaßnahmen für die Wiesenbrüter zu etablieren. Dazu gehören der Verbot des Grünlandumbruchs, strenge Betretungsregelungen in Schutzgebieten und die Umsetzung habitatverbessernder Maßnahmen wie Wiedervernässung und Entbuschung. Die Minimierung des Pestizideinsatzes und die Gewährleistung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung sind weitere wichtige Aspekte, um die Lebensräume der Wiesenbrüter effektiv zu schützen.
Zu den gefährdeten Arten zählen unter anderem der Große Brachvogel, die Uferschnepfe und der Kiebitz, die allesamt in verschiedenen Kategorien der Roten Liste als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht eingestuft sind. Die Entwicklung langfristiger Konzepte für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wiesen ist essenziell, um die Lebensräume dieser Vögel zu sichern und ihre Bruterfolge zu steigern. Diese vielfältigen Maßnahmen sind notwendig, um das Überleben der Wiesenbrüter zu sichern und den künftigen Generationen eine reiche Artenvielfalt zu hinterlassen.
Weitere Informationen zu den spezifischen Arten und ihren Lebensräumen finden Sie in den umfassenden Berichten von tz.de, naturvielfalt.bayern.de und lfu.bayern.de.
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Ort | München, Deutschland |
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