Finanzloch beim Max-Morlock-Stadion: 100 Millionen Euro fehlen!
Nürnberg, Deutschland - In Nürnberg werden derzeit kontroverse Diskussionen über den Neubau des Max-Morlock-Stadions geführt. Ein jüngst veröffentlichtes Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass dem Projekt 100 Millionen Euro fehlen. Dies steht im Widerspruch zu einer vorhergehenden Einschätzung der Beratungsfirma Csight, die der Meinung war, dass die Finanzierung mit 30 Millionen Euro seitens des Vereins und der Stadt sowie Krediten, Ticketverkäufen und Zuschüssen ausreicht. EY argumentiert hingegen, dass jährlich etwa 10 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren hier fehlen dürften, was im Nürnberger Rathaus für Erstaunen sorgte.
Bürgermeister Christian Vogel (SPD) bedauerte das Fehlen der Vertreter des 1. FC Nürnberg während einer Pressekonferenz. Entgegen der alarmierenden finanziellen Lage versicherten CSU-Fraktionschef Andreas Krieglstein und SPD-Chef Nasser Ahmed, dass das Projekt weiterhin verfolgte werde. Um das finanzielle Risiko zu minimieren, wurden die ursprünglichen Pläne einer umfangreichen Mantelbebauung, die ein Hotel und ein Tagungszentrum umfassten, drastisch reduziert. Nun soll ein „Stadion pur“ entstehen, was auch Einsparungen bei der Tiefgarage bedeutet.
Finanzielle Betrachtungen und Verantwortlichkeiten
Die Stadt Nürnberg kalkuliert nun mit Gesamtkosten von über 300 Millionen Euro, die jedoch gesenkt werden sollen, um innerhalb eines finanziellen Rahmens zu bleiben. Stadtkämmerer Thorsten Brehm sieht die Verantwortung für das finanzielle Loch beim 1. FC Nürnberg. Der Verein hat seine Prognosen für die Ticketerlöse um ein Vielfaches herabgesetzt, was die gesamte Finanzplanung zusätzlich belastet.
Die geplante Kapazität des neuen Stadions soll zwischen 40.000 und 50.000 Fans liegen. Dies würde eine Verbesserung gegenüber dem alten Max-Morlock-Stadion darstellen, das seit 1928 als wichtiger Veranstaltungsort fungiert. Nachdem das Stadion ursprünglich als Städtisches Stadion eröffnet wurde, trug es verschiedene Namen, bevor es 2017 seinen heutigen Namen erhielt. Während seiner Geschichte war es Austragungsort bedeutender Spiele, unter anderem während der FIFA-Weltmeisterschaft 2006.
Zukunftsperspektiven und Barrierefreiheit
Das alte Max-Morlock-Stadion ist baufällig und kostspielig in der Instandhaltung. Daher wird dem Neubau eine große Bedeutung beigemessen, der nicht nur barrierefrei werden soll, sondern auch zusätzliche VIP-Logen bieten wird. Bis zum Sommer 2025 soll ein konkretes Konzept für das neue Stadion erarbeitet werden.
Die Lage des bestehenden Stadions, das sich in der Nähe des Zeppelinfelds und der Nuremberg Arena befindet, bietet zudem gute Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr. Die Stadt Nürnberg hat in der Vergangenheit bereits mehrere Renovierungen durchgeführt, um den Anforderungen der Bundesliga gerecht zu werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen finanziellen Diskussionen wird es entscheidend sein, die Realisierbarkeit des Neubaus im Auge zu behalten.
Details | |
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Vorfall | Finanzmarkt |
Ort | Nürnberg, Deutschland |
Schaden in € | 100000000 |
Quellen |