Mord und Chaos: M23-Rebellen überrennen Goma – über 700 Tote!
Mord und Chaos: M23-Rebellen überrennen Goma – über 700 Tote!
Goma, Demokratische Republik Kongo - In der Demokratischen Republik Kongo (DRC) kommt es derzeit zu einer schweren humanitären Krise. Die Auseinandersetzungen zwischen der von Ruanda unterstützten M23-Rebellen und der kongolesischen Armee haben zu einer dramatischen Eskalation des bereits seit Jahrzehnten bestehenden Konflikts geführt. In der letzten Woche wurden in und um die Stadt Goma mindestens 773 Menschen getötet, während die M23 die Kontrolle über die Stadt übernahm, was eine bedeutende Wendung in den Kämpfen darstellt. Diese jüngsten Gewalttaten deuten auf die verheerenden Bedingungen hin, unter denen die Bevölkerung leidet, die größtenteils aus Binnenflüchtlingen besteht und bereits unter einem Mangel an grundlegenden Dienstleistungen leidet.
Die Kongolesische Armee konnte einige Dörfer zurückerobern, jedoch hat der Verlust von Hunderte Soldaten sie erheblich geschwächt. Unbestätigte Berichte deuten darauf hin, dass es Massengräber gibt und Ruanda möglicherweise auch eigene gefallene Soldaten evakuiert hat. Der Vormarsch der M23 in die angrenzenden Gebiete konnte zwar teilweise gebremst werden, ist jedoch weiterhin besorgniserregend. UN-Experten schätzen, dass rund 4.000 Truppen aus Ruanda die M23-Rebellen tatkräftig unterstützen, was die Situation weiter verschärft.
Die humanitäre Lage
Die Eroberung von Goma hat zudem die humanitären Operationen in der Region zum Stillstand gebracht. Organisationen wie Mercy Corps warnen vor einem Zusammenbruch des humanitären Zugangs, der ganze Gemeinschaften ohne Unterstützung zurücklässt. Über die Hälfte der Bevölkerung der DRC lebt in absoluter Armut, und viele der Bewohner von Goma sind bereits geflohen oder leben in überfüllten Lagern, wo sie oft unter Nahrungsmittelengpässen leiden.
Die Stadt Goma ist auch ein Rückzugsort für Tausende von Flüchtlingen aus den umliegenden Dörfern, und deren Rückkehr ist äußerst gefährlich, da sie in einem Umfeld voller Gewalt und Unsicherheit leben müssen. Anwohner berichten von Verschmutzung und einem unübersehbaren Anzeichen von Blut und Verwüstung, als einige von ihnen versuchten, in ihre Heimatstadt zurückzukehren.
Ein Blick auf die Ursachen
Der Konflikt im Osten der DRC hat seine Wurzeln in jahrzehntelangen politischen und wirtschaftlichen Instabilitäten, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen. Ethnische Spannungen, die während und nach dem Völkermord an den Tutsi in Ruanda 1994 verstärkt wurden, haben die Region weiter destabilisiert. Zu den über 120 bewaffneten Gruppen, die im Osten der DRC aktiv sind, gehört auch die M23-Miliz, die aus Tutsi-Kämpfern besteht und von Ruanda Unterstützung erhält.
Die Region ist reich an Rohstoffen wie Gold und Coltan, was zu Kämpfen um Zugang und Kontrolle über diese wertvollen Ressourcen führt. Diese Kämpfe haben nicht nur zu einer humanitären Krise geführt, sondern auch zu über 7 Millionen Binnenflüchtlingen in der DRC, die unter miserable Bedingungen leben. Krankheiten wie Cholera und Mpox haben sich in den überfüllten Lagern verbreitet, und viele Frauen und Mädchen sind Opfer sexueller Gewalt geworden.
Friedensverhandlungen wurden in der Vergangenheit aufgrund von Misstrauen und den komplexen Interessen der beteiligten Parteien behindert. Die Regierung unter Präsident Félix Tshisekedi lehnt Verhandlungen mit der M23 ab, und viele fordern, dass die Friedensarbeit auch auf lokaler Ebene geschehen muss, um flüchtigen Gemeinschaften zu helfen und einen nachhaltigen Frieden zu gewährleisten.
Die jüngsten Ereignisse in Goma weisen auf eine alarmierende Wendung der Geschehnisse in der DRC hin und führen das dringende Bedürfnis nach internationaler Unterstützung und einem fest verankerten Friedensprozess vor Augen.
Weitere Informationen über die gegenwärtige Situation in der DRC finden Sie hier: Al Jazeera, Forbes und ONE.
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Ort | Goma, Demokratische Republik Kongo |
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