Papstwahl 2025: Wer wird der 267. Nachfolger von Franziskus?

Vatican City, Vatican - Am 6. Mai 2025 beginnt das päpstliche Konklave zur Wahl des 267. Papstes in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Dieses Amtsenthebungsverfahren folgt dem Tod von Papst Franziskus, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Nach einer formellen Trauerzeit sind nun die Kardinäle versammelt, um einen Nachfolger zu wählen. Dieses traditionelle Verfahren ist tief in den Bräuchen des Mittelalters verwurzelt und wird durch die apostolische Konstitution „Universi Dominici Gregis“ von Papst Johannes Paul II. sowie deren Änderungen durch Papst Benedikt XVI. geregelt.

Von den 133 stimmberechtigten Kardinälen, die jünger als 80 Jahre sind, dürfen nur diese abstimmen. Die Wahl des neuen Papstes beginnt mit einer Messe um 10 Uhr in der Peterskirche, gefolgt von einem feierlichen Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle um 16:30 Uhr, nachdem sie Gebete gesungen haben. Das Konklave wird mit der Erklärung „Extra omnes!“ versiegelt, sobald die Kardinäle ihren Eid zur Geheimhaltung abgelegt haben.

Wahlverfahren und Herausforderungen

Das Wahlverfahren ist geheim und erfolgt über Stimmzettel. Für eine gültige Wahl ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich, es kann jedoch auch eine zusätzliche Stimme notwendig sein, wenn die Anzahl der Wahlberechtigten nicht durch drei teilbar ist. Bereits am ersten Tag kann die erste Abstimmung stattfinden, wobei nur ein Wahlgang durchgeführt wird. An den folgenden Tagen gibt es jeweils am Vormittag und Nachmittag zwei Wahlgänge, solange die Wahl nicht entschieden ist. Die Wahl gliedert sich in drei Phasen: die Vorstufe der Abstimmung, der Wahlgang und die Auszählung der Stimmen.

Die Herausforderungen für das Konklave sind erheblich. Die katholische Kirche sieht sich mit einem Rückgang der Kirchenpraxis, dem Einfluss des Säkularismus, sexuellen Missbrauchsskandalen sowie internen Spannungen zwischen modernisierenden Reformen und traditionellen Werten konfrontiert. Kardinal Gerhard Müller hat in einem kürzlichen Interview einen tiefergehenden, glaubensbasierten Ansatz gefordert, um den Fraktionalismus innerhalb der Kirche zu überwinden und warnt vor einem „Freund-und-Feind-Denken“, das die Gemeinschaft untergräbt.

Müller, der von 2012 bis 2017 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre war, bietet eine umfassende Perspektive auf die aktuelle Situation. Er spricht das Konzept der „Peripherie“ an, das von Papst Franziskus propagiert wurde, und betont, dass die Eucharistie, ob im Amazonas oder in der Peterskirche, immer das gleiche heilige Ritual bleibt, das die Gläubigen weltweit vereint.

Erwartungen und Vorgehensweise

Der Konklave wird mit Liturgien und Gebeten vor jedem Wahlgang eingeleitet. Die Abstimmung erfolgt durch das persönliche Einlegen von Stimmzetteln in eine Wahlurne, wobei die Stimmzettel öffentlich gezählt werden. Sollte innerhalb der ersten drei Tage keine Entscheidung fallen, wird die Wahl unterbrochen, um dem Gebet und den Gesprächen der Kardinäle Raum zu geben. Nach sieben erfolglosen Wahlgängen bleibt der Camerlengo aufgefordert, eine Diskussion über das Wahlverfahren einzuberufen, um Lösungen zu finden.

Nach der Wahl wird der neue Papst umgehend das Amt annehmen, sich für einen neuen Namen entscheiden und seinen ersten öffentlichen Auftritt von der Petersbasilika aus haben. Das Warten auf die schwarze oder weiße Rauchfahne, die das Ergebnis der Wahl verkündet, könnte bald enden, wobei die Hoffnung auf eine starke, vereinte Führung in der Kirche liegt.

Al Jazeera berichtet über die anstehenden Herausforderungen und die Dringlichkeit einer Perspektiv- und Führungswende für die 1,4 Milliarden Mitglieder der katholischen Kirche.

Die Augen der Welt sind nun auf Rom gerichtet, während das Konklave die Weichen für die Zukunft der Kirche stellt.

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Vorfall Wahlen
Ort Vatican City, Vatican
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