Friedlicher Protest in Würzburg: 400 Menschen gedenken den Opfern

Am 26.06.2025 protestierten 350 Menschen in Würzburg am Barbarossaplatz gegen die AfD, anlässlich des Jahrestags einer Messerattacke.

Am 26.06.2025 protestierten 350 Menschen in Würzburg am Barbarossaplatz gegen die AfD, anlässlich des Jahrestags einer Messerattacke.
Am 26.06.2025 protestierten 350 Menschen in Würzburg am Barbarossaplatz gegen die AfD, anlässlich des Jahrestags einer Messerattacke.

Friedlicher Protest in Würzburg: 400 Menschen gedenken den Opfern

Am Mittwoch Nachmittag, dem 26. Juni 2025, versammelten sich rund 400 Menschen in der Innenstadt von Würzburg, um den vierten Jahrestag der tödlichen Messerattacke am Barbarossaplatz zu gedenken. Diese Gedenkveranstaltung fand nicht nur zur Erinnerung an die Opfer statt, sondern auch im Rahmen von Protesten gegen die Alternative für Deutschland (AfD), die ebenfalls vor Ort eine Kundgebung angemeldet hatte. Laut fnweb beteiligten sich rund 350 Gegendemonstranten, während etwa 50 Personen die AfD unterstützten.

Die Protestierenden, organisiert von Gruppen wie „Omas gegen Rechts“ und den Jusos, sind mit Bannern und Sprechchören auf die Straße gegangen. Sie skandierten Slogans wie „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“ und „Ihr könnt nach Hause gehen“. Die versammelten Menschen reflektierten die tiefe Abneigung gegen rechtsextreme Ansichten, die in dieser und anderen Demonstrationen deutlich wird. Das Polizeiaufgebot war beträchtlich, um den reibungslosen und vor allem friedlichen Verlauf der Versammlungen zu gewährleisten.

Ein Blick auf die Hintergründe

Die Messerattacke selbst, die vor vier Jahren stattgefunden hat, bleibt eine traumatische Erinnerung für viele in der Stadt. An dem Tag griff ein psychisch kranker Somalier wahllos Passanten mit einem Messer an. Bei diesem Angriff wurden drei Frauen getötet, und mehrere Menschen wurden schwer verletzt. Der Täter wurde daraufhin dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Am Morgen des Jahrestags wurde den Opfern mit einem Kranz am Tatort gedacht, an dem die Gedenkveranstaltung statt fand, während die AfD-Kundgebung am Eingang der Oberthürstraße abgehalten wurde, wie radiogong berichtet.

Die Polizeiberichtete von einem friedlichen Verlauf der Versammlungen, die von 15:30 Uhr bis etwa 20:00 Uhr andauerten. Es wurden keine Straftaten oder Sicherheitsstörungen festgestellt und auch der Straßenbahnverkehr blieb ungestört. Diese friedliche Demonstration reiht sich in die Vielzahl von Aktionen ein, die gegen Rechtsextremismus in Deutschland geplant sind. Bis zur kommenden Bundestagswahl sind über 200 Veranstaltungen, von Demonstrationen bis zu Mahnwachen, im ganzen Land angesetzt, wie rnd feststellt.

Schaut man auf die große Zahl an geplanten Gegenprotesten in Städten wie Hamburg, Hannover und Berlin, ist klar, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für Rechtsextremismus weiter wächst. Diese Gedenkveranstaltung in Würzburg und die damit verbundenen Proteste zeigen eindrucksvoll, dass die Menschen sich gemeinsam gegen Hass und Diskriminierung auflehnen. Auch wenn sich die politischen Gewässer immer wieder aufheizen, bleiben viele entschlossen, ihre Stimme für Toleranz und Menschlichkeit zu erheben.