BUND fordert: Ringbahnbrücke mit weniger Fahrspuren für Berlins Zukunft!

BUND fordert vereinfachten Wiederaufbau der Ringbahnbrücke in Berlin; diskutiert Verkehrssicherheit und Öffentlichen Nahverkehr.
BUND fordert vereinfachten Wiederaufbau der Ringbahnbrücke in Berlin; diskutiert Verkehrssicherheit und Öffentlichen Nahverkehr. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Am 3. April 2025 steht die marode Ringbahnbrücke in Berlin im Fokus öffentlicher Diskussion. Der Berliner Landesverband des BUND fordert den Wiederaufbau der Brücke in einer abgespeckten Form, nachdem ein Abriss des alten Bauwerks bevorsteht. Gabi Jung, die Geschäftsführerin des BUND Berlin, hebt hervor, dass mindestens eine Fahrspur pro Richtung weichen müsse. Diese Forderung erstreckt sich nicht nur auf den Neubau der Ringbahnbrücke, sondern auch auf die Rudolf-Wissell-Brücke und die gesamte A100 sowie die Avus.

Der BUND stützt seine Forderung auf das Konzept der „Verkehrsverdunstung“. Dieses besagt, dass Menschen nach einer Eingewöhnungszeit alternative Wege und Verkehrsmittel nutzen, wenn weniger Straßenfläche zur Verfügung steht. In der Verkehrswissenschaft ist dieses Prinzip seit Jahrzehnten bekannt. Der Umweltverband argumentiert darüber hinaus, dass es kostengünstiger sei, den Öffentlichen Nahverkehr auszubauen, als die bestehende Straßeninfrastruktur instand zu halten, was zu häufigen Staus führen könnte.

Infrastrukturprojekte für die Berliner Stadtautobahn

Im Rahmen des Ausbaus der Berliner Stadtautobahn, die die A100, A115 und A111 umfasst, plant die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) vier Großprojekte zur Erneuerung der Infrastruktur. Ziel dieser Projekte ist die langfristige Sicherung der Leistungsfähigkeit der Autobahn, die Verbesserung der Verkehrssicherheit sowie der Schutz der Anwohner vor Luftschadstoffen und Lärm. Die Stadtautobahn spielt eine entscheidende Rolle, indem sie Bezirke Berlins und das Umland verbindet und dadurch Verkehr von Stadtstraßen abzieht. Täglich nutzen Tausende Berliner diese Straßen, die andernfalls 180.000 bis 230.000 Fahrzeuge durch Wohnviertel führen müssten.

Die stark befahrenen Abschnitte sind jedoch aufgrund ihres Alters und der hohen Belastung nicht mehr leistungsfähig. Wichtige Bauwerke, wie die Brücken am Autobahndreieck Funkturm und die Rudolf-Wissell-Brücke, bedürfen eines Ersatzes. Während der Bauphase plant DEGES, den Verkehr möglichst auf der Autobahn zu halten, um die Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer zu minimieren.

Öffentlicher Nahverkehr im Aufbruch

Parallel zu den Plänen für die Stadtautobahn stellt Berlin auch Weichen für die Verbesserung des ÖPNV. Berlin ist führend in Deutschland, wenn es um die Nutzung von Bussen und Bahnen geht, die für mehr als jeden vierten Weg genutzt werden. Das Mobilitätsgesetz, das heute in Kraft tritt, schafft rechtliche Grundlagen für verschiedene Ausbauprojekte im öffentlichen Verkehr, um sowohl innerstädtische als auch regionale Verbindungen zu optimieren.

Bis 2030 sollen alle Diesel-Linienbusse durch E-Busse ersetzt und der gesamte ÖPNV elektrifiziert werden. Der Nahverkehrsplan verpflichtet die Hauptstadt zu einem modernisierten Angebot, welches Investitionen von über 28 Milliarden Euro bis 2035 umfasst – die größte Summe in der Geschichte des Berliner ÖPNV. Gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) wird ein Vertrag über 15 Jahre abgeschlossen, der eine finanzielle Ausstattung von 19 Milliarden Euro bis 2035 vorsieht.

Künftig steigt das Investitionsvolumen in den ÖPNV von jährlich 300 Millionen Euro auf etwa 800 Millionen Euro. Zudem sind bedeutende Modernisierungen im Bereich der S-Bahn geplant, um den Pendelverkehr zwischen Berlin und Brandenburg zu optimieren. Die Projekte zielen darauf ab, bis zu 180 Kilometer neuer und revitalisierter Strecken sowie fast 100 neue oder modernisierte Bahnhöfe bereitzustellen.

Insgesamt spiegelt sich in den aktuellen Entwicklungen der Berliner Verkehrsplanung ein klarer Fokus auf die Verbesserung der Mobilitätsinfrastruktur wider, sowohl durch den Ausbau der Autobahn als auch durch die Stärkung des ÖPNV.

Für weitere Informationen zu den Baustellen und Infrastrukturprojekten besuchen Sie bitte die Seiten von rbb24, DEGES und berlin.de.

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Ort Berlin, Deutschland
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