Freiburg im Fokus: Neue Interviewsammlung zu NS-Zeit ab 12. Mai!
Garystr. 39, 14195 Berlin, Deutschland - Die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin stellt ab sofort deutschlandweit erstmalig die Interviewsammlung „Final Account: Third Reich Testimonies“ zur Verfügung. Diese Sammlung enthält Berichte von knapp 300 Zeitzeugen, die über ihren Alltag und ihre Beteiligung am Nationalsozialismus, Holocaust und Zweiten Weltkrieg Auskunft geben. Laut einem Bericht der Freien Universität Berlin umfasst die Sammlung 295 gefilmte Interviews, die zwischen 2008 und 2017 vom britischen Dokumentarfilmer Luke Holland erstellt wurden.
Die Interviews schildern lebensgeschichtliche Erfahrungsberichte von Männern und Frauen, die zwischen 1905 und 1934 geboren wurden. Dazu zählen sowohl ehemalige Mitglieder der SS und Wehrmacht als auch Sekretärinnen und Angestellte in NS-Organisationen, Landarbeiter und Hausfrauen. Diese Zeitzeugen berichten über ihren Alltag im nationalsozialistischen Deutschland und thematisieren Verantwortung, Mittäterschaft und Schuld. Besonders interessant ist, dass die Sammlung somit einen Einblick in die vielfältigen Perspektiven der sogenannten „Volksgemeinschaft“ bietet.
Onlinepräsentation und Zugangsmöglichkeiten
Eine Onlinepräsentation der Sammlung findet am 12. Mai um 15 Uhr statt. Diese wird in Zusammenarbeit mit dem Wiener Simon Wiesenthal Institut für Holocaust Studien, dem University College London und der Wiener Holocaust Library organisiert. Bei dieser Veranstaltung werden Historikerin Dr. Stefanie Rauch und Kulturhistoriker Dr. Zoltán Kékeski über die Entstehung und Inhalte der Sammlung berichten. Robert de Blauwe vom Institut national de l’audiovisuel (INA) wird die Rolle des INA bei der Erstellung der Sammlung erläutern.
Die Interviews sind in einem Medienraum der Zentralbibliothek der Freien Universität Berlin (Garystr. 39) einsehbar. Forscher und Interessierte können sich über die Webseite der Freien Universität Berlin anmelden, um Zugang zur Sammlung zu erhalten. Für Fragen steht Verena Nägel als Kontaktperson zur Verfügung.
Kooperationspartner und Forschungsrelevanz
Der Zugriff auf die Interviews in Deutschland wurde durch eine Kooperation mit dem University College London, der Wiener Holocaust-Bibliothek, dem Institut national de l’audiovisuel, der Pears Foundation und Luke Hollands ZEF Productions ermöglicht. Diese Initiative stellt einen wichtigen Schritt in der Zugänglichkeit historischer Zeugnisse dar, die für die Forschung und das Verständnis des Holocaust von großer Bedeutung sind. Insbesondere für Wissenschaftler aus den Bereichen Holocaust-Studien und Geschichtswissenschaft ist die Sammlung eine wertvolle Ressource.
Das Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München unterstützt ebenfalls die Forschungsbemühungen auf diesem Gebiet. Das Zentrum fungiert als internationales Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Holocaust-Forschung und bietet umfangreiche Ressourcen und Veranstaltungen an, um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema weiter voranzutreiben.
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Ort | Garystr. 39, 14195 Berlin, Deutschland |
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