Guerilla-Gärtnerin kämpft mutig gegen das Insektensterben in der Stadt
Berlin, Deutschland - Christiane Habermalz ist eine engagierte Guerilla-Gärtnerin, die sich leidenschaftlich für den Schutz von Insekten und die Begrünung urbaner Räume einsetzt. Aktuell hat sie sich beim Schnitt einer Thuja-Hecke verletzt, die in jedem zweiten deutschen Vorgarten verbreitet ist, jedoch keinen heimischen Tieren Nahrung oder Unterschlupf bietet. Ihre Kritik an der Verwendung von Thuja und anderen Wertlosen wie Kirschlorbeer und Götterbaum ist deutlich; sie hat heimische Sträucher in einem Park gepflanzt, um ein Zeichen zu setzen. In ihrem Buch „Anstiftung zum Gärtnerischen Ungehorsam”, das 2020 veröffentlicht wurde, beschreibt sie ihren Weg in den ökologischen Untergrund und initiierte zahlreiche nächtliche Pflanzaktionen.
Die Guerilla-Bewegung startete mit kleinen Aktionen, wie der Aussaat bienenfreundlicher Unkräuter, und sie berichtet von einer alarmierenden Studie aus Krefeld, die 2017 aufdeckte, dass 75% der Fluginsekten und ein Drittel der Vogelarten seit 1989 verschwunden sind. Habermalz züchtet außerdem Raupen und hat in Berlin mehrere Falterarten erfolgreich angesiedelt. Ihr Engagement für den Naturschutz bringt sie dazu, die konventionelle Landwirtschaft als Hauptursache für das Insektensterben zu kritisieren. Sie fordert mehr natürliche Strukturen in Gärten und schlägt vor, alte Gartenkulturen mit Obstbäumen und Komposthaufen wiederzubeleben.
Guerilla Gardening als Bewegung
Guerilla Gardening ist eine internationale Bewegung, die darauf abzielt, verwahrloste städtische Flächen zu begrünen. Die Idee dahinter ist, öffentliche Plätze eigenmächtig zu bepflanzen, um auf Klimaschutz aufmerksam zu machen und die Biodiversität zu fördern. Viele Menschen empfinden Frustration über verwahrloste Freiflächen in ihren Städten und haben möglicherweise selbst keinen Garten oder Balkon. Um diese Flecken zu begrünen, nutzen Guerilla Gärtner unter anderem Samenbomben, die aus Erde, Ton und Saatgut bestehen und an verschiedenen Orten platziert werden, um bei Kontakt mit Wasser zu keimen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind jedoch nicht ohne. Das Bepflanzen öffentlicher Räume kann als Sachbeschädigung gelten, weshalb es wichtig ist, sich über örtliche Gesetze zu informieren. Guerilla Gärtner tragen die Verantwortung für ihre Pflanzenwahl und sollten die Schäden, die durch ihre Aktivitäten entstehen könnten, vermeiden. Die Bewegung hat sich global verbreitet und wird von Individuen und Gruppen getragen, die sich leidenschaftlich für städtisches Grün einsetzen. Bekannte Initiativen wie der Prinzessinnengarten in Berlin zeigen, wie Urban Gardening in einem gemeinschaftlichen Rahmen umgesetzt werden kann.
Die Herausforderung des Insektensterbens
Das Insektensterben, das Habermalz ebenso besorgt anspricht, ist ein Symptom einer Wegwerfgesellschaft und des Kapitalismus. Sie warnt vor irreführenden Insektenhotels und der falschen Kennzeichnung von „bienenfreundlichen“ Pflanzen in Baumärkten, die oft nicht dem tatsächlichen Naturschutz dienen. Die Stadt wurde mittlerweile zu einem sichereren Ort für viele Arten, aber der Erhalt und die Unterstützung von heimischen Lebensräumen sind mehr denn je notwendig.
Habermalz plant zudem die Veröffentlichung von „Krefeld 2” im Jahr 2026, um weitere Ergebnisse zu teilen und auf das Insektensterben aufmerksam zu machen. In ihren Guerilla-Beeten innerhalb der Stadt fordert sie weniger Pflege und mehr Raum für natürliche Prozesse. Ihr Appell ist klar: Jeder kann kleine, aber konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten und zur Begrünung urbaner Räume umsetzen.
Insgesamt erfordert Guerilla Gardening ein kreatives und verantwortungsvolles Handeln – sowohl zum Wohle der Natur als auch der Gemeinschaft. Der Vorstoß von Habermalz mag individuell erscheinen, doch er fügt sich in eine umfassende Bewegung ein, die das Bewusstsein für die Notwendigkeit von grünen Oasen in der urbanen Landschaft schärft.
Mehr über die Aktivitäten von Christiane Habermalz und die Hintergründe der Guerilla-Gärtnerbewegung erfahren Sie in den Beiträgen von MAZ Online, Nearbees und Seedy Farm.
Details | |
---|---|
Vorfall | Körperverletzung |
Ursache | Schneiden einer Hecke |
Ort | Berlin, Deutschland |
Verletzte | 1 |
Quellen |