Neue Therapieansätze für Psychosen: Erkenntnisse aus Berlin

Berlin, Deutschland - Am 12. März 2025 veröffentlichte Prof. Dr. Moritz Bruno Petzold zusammen mit Anna-Lena Bröcker von der Charité – Universitätsmedizin Berlin einen neuen Fachartikel, der sich mit der psychodynamischen Psychotherapie bei Menschen mit Psychosen beschäftigt. Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über zentrale psychodynamische Konzepte und betont die Bedeutung der therapeutischen Beziehung sowie verschiedene implizite Techniken.
Ein wichtiger Bestandteil der Veröffentlichung ist der aktuelle Stand der Evidenzbasierung, der aufzeigt, dass weitere randomisiert-kontrollierte Studien zur Überprüfung der Wirksamkeit der psychodynamischen Psychotherapie notwendig sind. Der Artikel ist in der Zeitschrift „Die Psychotherapie“ erschienen und kann unter DOI: 10.1007/s00278-025-00769-2 abgerufen werden. Prof. Petzold, der auch eine Professur für Klinische Psychologie und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie innehat, gilt als wissenschaftlicher Ansprechpartner.
Herausforderungen und evidenzbasierte Ansätze
Laut einem Artikel im Ärzteblatt ist evidenzbasierte Psychotherapie essenziell, um von Krankenkassen anerkannt zu werden. Dies gilt insbesondere für die Psychodynamische Psychotherapie (PDT). Eine Reihe namens „Psychodynamik Kompakt“ ist in Arbeit, um Wirksamkeitsnachweise der PDT zu behandeln und methodische Probleme zu diskutieren. Der Untertitel des Buches „Bambi ist gesund und munter“ gibt bereits einen Hinweis auf den Ansatz, den diese Forschung verfolgt.
RCT-Studien (randomisiert-kontrollierte Studiendesigns) werden als „Goldstandard“ angesehen. Dennoch wird in den öffentlich diskutierten Studien oft auf Probleme wie Replizierbarkeit und geringe Effektstärken hingewiesen. Das Ärzteblatt thematisiert die Herausforderungen, die sich aus der Therapieeffektivität ergeben. Es wird auch darauf hingewiesen, dass spezielle Therapieansätze für psychische Symptome sowie die unterschiedlichen Hintergründe der Patienten schwer messbar sind. Transdiagnostische manualisierte Therapien könnten der PDT potenziell zugutekommen.
Geschichte und moderne Ansätze
Ein weiterer Artikel im Ärzteblatt legt dar, dass psychodynamische Grundlagen, einschließlich Psychodiagnostik und Therapieansätze, zusammen mit ihren historischen Ursprüngen weiterführend diskutiert werden sollten. Das Buch beinhaltet strukturierte Falldarstellungen, die wertvolle Praxisempfehlungen und aktuelle Forschungsbefunde bieten. Ziel ist es, die vielfältigen Aspekte der psychodynamischen Verfahren aufzuzeigen, auch im Hinblick auf geschlechtersensible und interkulturelle Themen.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Diskussion zu psychodynamischen Methoden, dass obwohl diese Therapieansätze wertvolle Einblicke zu bieten haben, die Nachweise ihrer Wirksamkeit und Vorgaben für die Praxis weiterhin erheblich debattiert werden müssen. Die Schaffung klarer und evidenzbasierter Strukturen könnte sowohl den Therapeuten als auch den Patienten zugutekommen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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