Prozessauftakt gegen Ex-RAF-Terroristin Klette: Vorwürfe erschüttern Celle!

Celle, Deutschland - Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette, die jahrelang unentdeckt in Berlin lebte, steht demnächst vor Gericht. Nach ihrer Festnahme im Februar 2024 beginnt am 25. März 2025 der Prozess gegen sie im Oberlandesgericht Celle. Klette wird beschuldigt, zwischen 1999 und 2016 an 13 Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein, mit einem Gesamtschaden von rund 2,7 Millionen Euro. In diesen Raubüberfällen sind versuchter Mord und unerlaubter Waffenbesitz unter den Anklagepunkten enthalten. Bei ihrer Festnahme wurden Pistolen, ein Sturmgewehr, gefälschte Ausweisdokumente, sowie erhebliche Bargeldbestände und Goldbarren sichergestellt, was die Schwere der Vorwürfe unterstreicht.
Ihr Verteidiger Lukas Theune hat die Bundesanwaltschaft scharf kritisiert, da diese die Ermittlungsunterlagen erst verspätet übergeben hat. Diese Unterlagen umfassen fast 12 Terabyte an Daten, was einem Volumen von etwa 10 Millionen Aktenordnern entspricht. Klette selbst plant, im Laufe des Verfahrens eine Erklärung abzugeben, wird sich jedoch nicht zu den einzelnen Anklagepunkten äußern. Die Anwälte betonen, dass die Behauptungen der Anklage häufig auf unbelegten Annahmen beruhen und immer wieder Bezug auf Klette’s vermeintliche Mitgliedschaft in der RAF nehmen.
Kontext der Terrorgruppe RAF
Die Rote Armee Fraktion (RAF), zu der Klette der „Dritten Generation“ zugerechnet wird, war eine linksradikale terroristische Gruppe, die von 1970 bis 1998 aktiv war. Sie war verantwortlich für über 30 Morde und rund 200 Verletzte, und deren gewaltsame Aktivitäten führten zu einer der größten Fahndungsaktionen der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Beginnend mit einer militanten Studentenbewegung in den späten 1960er Jahren, entwickelte sich die RAF zu einer gefürchteten Organisation, die gegen den Staat kämpfte. Die erste Generation, mit prominenten Mitgliedern wie Andreas Baader und Ulrike Meinhof, verübte zahlreiche Anschläge und Überfälle.
Die Vorwürfe gegen Klette umfassen nicht nur die Raubüberfälle, sondern auch die Mittäterschaft an drei Sprengstoffanschlägen der RAF zwischen 1990 und 1993. Zwar ist die Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung RAF inzwischen verjährt, doch die aktuellen Ermittlungen, geleitet von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, konzentrieren sich auf Klette und ihre mutmaßlichen Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Haftbefehle bestehen gegen alle drei, was verdeutlicht, dass die Justiz mit Nachdruck gegen diese ehemaligen Mitglieder der terroristischen Gruppe vorgeht.
Klette lebte viele Jahre unter falscher Identität in Berlin und gibt an, in der Pflege gearbeitet zu haben. Freunde, die sie nur unter ihrem Alias „Claudia“ kannten, beschrieben sie als fürsorglich und verlässlich. Während ihrer Zeit im Untergrund versuchte Klette, sich zu tarnen, indem sie häufig reiste und kulturellen Veranstaltungen der brasilianischen Community in Berlin beiwohnte. Anscheinend warnte sie ihre Komplizen vor der bevorstehenden Festnahme und schickte ihnen SMS, während die Fahndung nach ihr lief.
Die bevorstehenden Verhandlungen im Prozess gegen Klette dürften nicht nur aufgrund der schwerwiegenden Vorwürfe viel Beachtung finden, sondern auch weil sie einen weiteren Teil der komplexen Geschichte rund um die RAF und deren Nachwirkungen in der deutschen Gesellschaft beleuchten.
Für weitere Informationen zu Daniela Klette und dem gegen sie geführten Prozess können Sie die Berichterstattung auf den Seiten von bnn.de, tagesschau.de und planet-wissen.de nachlesen.
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Ort | Celle, Deutschland |
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