Revolution im Weitsprung: Mihambo testet neue Regel ohne Balken!

Revolution im Weitsprung: Mihambo testet neue Regel ohne Balken!

Düsseldorf, Deutschland - Beim ISTAF Indoor in Düsseldorf steht die Leichtathletik vor einer möglichen Revolution im Weitsprung. Anstelle des traditionellen Absprungbalkens wird eine 40 Zentimeter lange Zone getestet, mit dem Ziel, die Zahl der Fehlversuche durch Übertreten zu verringern. Diese Regeländerung wurde vom Weltverband World Athletics entwickelt, um die Spannung im Wettkampf zu erhöhen und die Effektivität zu verbessern. In der Vergangenheit waren über 30 Prozent der Versuche bei Großereignissen ungültig, wie bei den Weltmeisterschaften in Budapest, wo ein Drittel aller Sprünge nicht gewertet werden konnten. Hochmoderne Videokameras werden eingesetzt, um die gesprungene Weite exakt von der Absprungzone bis zur Landung zu messen, was den Wettkampf fairer gestalten könnte, erklärt auch Jon Ridgeon, Geschäftsführer von World Athletics.

Die Olympiasiegerin Malaika Mihambo unterstützt diese Neuheit. Sie sieht die Regelung als Möglichkeit, den Weitsprung spannender zu gestalten und den Fokus mehr auf die absolute Leistung der Athleten zu legen. Mihambo hat in der Vergangenheit oft mit ungültigen Sprüngen zu kämpfen gehabt, so dass sie Optimismus in die kommenden Wettkämpfe mit dieser neuen Regel bringt. Auch beim ISTAF Indoor in Berlin konnte sie mit 6,95 Metern überzeugen, muss jedoch gestehen, dass sie in Düsseldorf ohne gültigen Versuch ausschied. Das neue Regelwerk könnte eine Art von Fairness schaffen, wie sie betont.

Reaktionen der Athleten

Die Umstellung auf die neue Regelung stößt jedoch nicht nur auf Begeisterung. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou hat mit einem Rücktritt gedroht, sollte die Regel tatsächlich umgesetzt werden. Seiner Meinung nach sei der Anlauf der schwierigste Teil beim Weitsprung, und die Abschaffung des Balkens könnte den Charakter des Wettbewerbs grundlegend ändern. Der Bereich für den Absprung könnte den Athleten dazu verleiten, mehr Risiko einzugehen, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen könnte. Simon Batz, ein deutscher Nachwuchssportler, bringt dies auf den Punkt, indem er die gemischten Gefühle der Athleten hinsichtlich dieser Änderung erörtert.

Die technische Umsetzung der neuen Regel erfordert erhebliche Ressourcen. So wird ein Servicetool, welches die virtuelle Linie des Führenden anzeigt, wegfallen, was den Wettkampfalltag komplizierter machen könnte. Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Regeländerung erst 2026 auf internationalem Niveau eingeführt wird, abhängig von den Testergebnissen und der Akzeptanz in der Athleten-Community. Dies wird auch von Bundestrainer Uli Knapp unterstützt, der betont, dass eine solche Regeländerung vor allem bei bestehenden Rekorden große Unsicherheiten mit sich bringen würde.

Blick in die Zukunft

Die bevorstehenden Tests mit der neuen Regel könnten die Weitsprung-Disziplin grundlegend beeinflussen. So will World Athletics zunächst mit Athleten der zweiten Reihe testen, um die Auswirkungen genau zu evaluieren. Frank Busemann, Leichtathletik-Experte, sieht ebenfalls mögliche Vorteile, insbesondere im Mehrkampf, jedoch deutet vieles darauf hin, dass die Widerstände gegen eine sofortige Regeländerung stark sein könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen entwickeln und ob sich die Athleten tatsächlich auf einen so radikalen Wandel im Wettkampf einstellen können.

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OrtDüsseldorf, Deutschland
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