Skandal im Schweriner Landtag: Bruhn bleibt trotz Beleidigung standhaft!
Schweriner Landtag, Deutschland - Im Schweriner Landtag kam es zu einem Eklat zwischen dem Linken-Abgeordneten Dirk Bruhn und zwei Mitgliedern der AfD, Enrico Schult und Thore Stein. Bruhn, der an Parkinson leidet, beschuldigte die AfD-Politiker, ihn während einer Debatte wegen seiner Erkrankung verhöhnt zu haben. Laut nordkurier reagierte Bruhn in scharfer Form und beleidigte die beiden Abgeordneten am folgenden Tag als „Arschlöcher“.
Schult und Stein hingegen wiesen die Vorwürfe als „frei erfundene Geschichte“ zurück. Sie sehen Bruhns Anschuldigungen als Teil einer „geplanten, orchestrierten Aktion“, da er erst nach der Debatte reagierte. In diesem Zusammenhang stellte Schult juristische Schritte gegen den Linken-Politiker in Aussicht, während die AfD-Fraktion Anzeige wegen übler Nachrede erstattete und eine Unterlassungserklärung einreichte.
Der Vorfall und die Folgen
Der Zwischenfall ereignete sich während einer Debatte über den Abschuss von Wölfen. Bruhn warf den AfD-Abgeordneten vor, sein krankheitsbedingtes Zittern während seiner Rede imitiert zu haben. In einer Reaktion auf die tumultuöse Sitzung entschuldigte sich Bruhn beim restlichen Landtag für seine Ausdrucksweise, erklärte aber, ihm sei „nichts Besseres eingefallen“. Der Vorfall hat auch mediale Wellen geschlagen: Ein Clip von Bruhns Rede wurde auf sozialen Medien über 33.000 Mal gelikt, was die Aufmerksamkeit auf die Problematik des Umgangs mit Menschen mit Behinderungen lenkte, wie auch die Wichtigkeit von Inklusion unterstreicht, die derzeit stark diskutiert wird.
Die Landtagspräsidentin Birgit Hesse von der SPD erteilte Bruhn einen Ordnungsruf. Hesse selbst leitete die Sitzung, in der die angebliche Verhöhnung stattfand, jedoch nicht persönlich. Unklar bleibt, wie die Vertretungen von Hesse die Situation wahrgenommen haben. Torsten Koplin, der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, betonte, dass Bruhn kein Gericht verklagen will. Die Linksfraktion stellte sich entschieden hinter Bruhn, der von Hennis Herbst, dem Landesvorsitzenden, als „ausgezeichneten und parteiübergreifend geschätzten Fachpolitiker“ gelobt wurde. Herbst kritisierte die diskriminierenden Angriffe auf Bruhn aufgrund seiner Erkrankung als menschenverachtend.
Inklusion und gesellschaftliche Relevanz
Der Vorfall im Schweriner Landtag fällt in einen größeren Kontext, der gerade durch den Weltgipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der am 2. April 2025 in Berlin begonnen hat, beleuchtet wird. Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete den Gipfel und betonte die Bedeutung von Inklusion als Menschenrecht, während die Teilnehmenden, darunter Regierungsvertreter und Menschen mit Behinderungen, Erfahrungen über Barrieren im Alltag austauschten.
Die aktuellen Ereignisse im Landtag verdeutlichen, wie wichtig ein respektvoller Umgang mit Menschen mit Behinderungen ist. Diese sind nicht nur 15% der Weltbevölkerung, sondern stehen auch im Mittelpunkt des Diskurses, der in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und politischen Debatte geführt werden sollte.
Details | |
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Vorfall | Beleidigung |
Ort | Schweriner Landtag, Deutschland |
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