Warnstreik bei BVG: Busse und Bahnen lahmgelegt! So betroffen sind Sie!

Am 10. Februar 2025 findet in Berlin ein ganztägiger Warnstreik bei der BVG statt, entzündet durch einen Tarifkonflikt mit Verdi.
Am 10. Februar 2025 findet in Berlin ein ganztägiger Warnstreik bei der BVG statt, entzündet durch einen Tarifkonflikt mit Verdi. (Symbolbild/NAG Archiv)

Berlin, Deutschland - Am Montag, den 10. Februar 2025, wird ein ganztägiger Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) stattfinden. Der Streik beginnt um 3 Uhr morgens und dauert bis 3 Uhr am Dienstag. Betroffen sind alle Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen, während die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, nicht betroffen sein wird. Der Warnstreik ist die Antwort auf einen anhaltenden Tarifkonflikt zwischen der BVG und der Gewerkschaft ver.di, wie maz-online.de berichtet.

Die letzten Verhandlungen fanden am Freitag statt und wurden ergebnislos vertagt. Die ver.di-Tarifkommission lehnte das Angebot der BVG vom 31. Januar ab und kritisierte es als „Nebelkerze“. Der Verhandlungsführer Jeremy Arndt erläuterte, dass das Angebot von 15,3 % Lohnerhöhung über vier Jahre, rückwirkend ab Januar 2025, sowie Zulagensteigerungen von bis zu 84 % für Schichtarbeit nicht den Tarifanforderungen der Beschäftigten entspricht. Zudem empfinden viele Beteiligte die öffentlichen Aussagen des BVG-Vorstands als provokant, wie ver.di festgestellt hat.

Details zum BVG-Angebot und den Forderungen der Gewerkschaft

Das Angebot der BVG umfasste gestaffelte Lohnerhöhungen von 2,5 %, 4,5 % und 7 % über einen Zeitraum von vier Jahren, abhängig von der Entgeltgruppe. Im Vergleich dazu stiegen die Preise seit 2021 um etwa 19 %, während die Gehälter nur um 4,5 % erhöht wurden. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren befürchtet ver.di, dass das BVG-Angebot zu einem Reallohnverlust führt. Jeremy Arndt betont, dass die Forderungen der Gewerkschaft klar sind: 750 Euro mehr Gehalt monatlich, ein 13. Monatsgehalt, 300 Euro Fahrdienstzulage und 200 Euro Schichtzulage.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag, den 11. Februar, angesetzt. Bis dahin wird der Warnstreik, der auch Brandenburger Pendler betreffen wird, die öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin erheblich beeinträchtigen. Janine Köhler, ein Mitglied der ver.di-Tarifkommission, hebt den Unmut über die Lohnkürzungen hervor und fordert ernsthafte Verhandlungen ohne „Zahlenspielereien“.

Rechtliche Hintergründe des Streiks

Laut Haufe haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst nach Art. 9 Abs. 3 GG das Recht auf Koalitionsfreiheit, unabhängig davon, ob hoheitliche oder andere Aufgaben erfüllt werden. In diesem Kontext muss der Arbeitgeber die Möglichkeit eines Streiks einkalkulieren. Besonders Streiks im öffentlichen Dienst betreffen oft unbeteiligte Bürger, weshalb eine besondere Verantwortung der Tarifvertragsparteien besteht, mit solchen Mitteln zurückhaltend umzugehen. Die Entgangenen Einnahmen während eines Streiks sind in der Regel geringer als die Ausgaben an einem normalen Arbeitstag, was die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst oft nicht in ernsthafte Schwierigkeiten bringt.

Am 10. Februar um 9:00 Uhr wird eine zentrale Kundgebung der Streikenden in der Holzmarktstraße vor der BVG-Zentrale stattfinden, die sicherlich auf großes Interesse stoßen wird.

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Ort Berlin, Deutschland
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